Verbundenheit
Wie oft hast du dich in letzter Zeit zwischen den Gräsern einer Wiese verloren
Und dich im Herzen mit unserer Welt verbunden
Bist mit deinen Sinnen durch deine Hände und Fuße gedrungen
Bist mit deinem Bewusst-sein tief in die Erde gesickert
Hast du schonmal Sonnenlicht zwischen Lehm, Sand und Wurzeln gefunden
Und gleichzeitig gespürt, wie ein Teil dieser Erde in dich zurück gekrochen ist
Fühlt sich nicht allein der Gedanke, wie diese über Jahre gefilterten und gepressten Mineralien deine Haut nähren, wie ein Streicheln an?
Die Magie der Perspektive
Dieses Wochenende habe ich eine wundervolle Reise nach Südtirol geschenkt bekommen und jeder Moment war genau das: Ein weiteres Geschenk.
Zuerst der Besuch bei (jetzt neuen) Freunden auf deren Biobauernhof:
Hühner füttern, Lamas aufwecken und Purzelbäume über die Wiesenhänge schlagen – zusammen mit den Kindern der Familie ist dabei ein Stück meiner kindlichen Seele wieder wachgerüttelt worden. Dabei dachte ich, ich würde meine Kinderseele sowieso ganz nah am Herzen tragen – aber offenbar, hat sie mich längst nicht so durchströmt, wie in und nach diesen kostbaren Momenten mit den beiden Räubermädchen.
Es heißt immer, es verändert das (Er-)leben, die Welt durch Kinderaugen zu sehen und das wieder zu spüren, ist mehr als heilsam. Es ist magisch.
Der Ruf der Natur
Nach einer wundervollen Nacht der Gastfreundschaft geht es weiter zu einer einsam gelegenen Berghütte, bewacht von einer Kette aus Bergriesen, deren einladender Ruf, wie Gesang in der Luft liegt.
Ein Ruf, dem nachgekommend weitere Geschenke folgen …
Mit und ohne Schuhe über die rote Erde und dieses wundervolle, unnachgiebig robuste, kurze Gras zu wandern, erfüllt mich immer mit demselben Gefühl von Kraft, das auch diese Landschaft ausmacht.
Umgeben von Blüten und Farben, die nur in einem leidenschaftlich ausgestatteten Künstlerpigment-Sortiment zu finden sind und deutlich daran erinnern, dass wo doch unsere Erde eine solche Künstlerin ist, auch wir selbst Kunstschöpfende und Kunstwerke zugleich sind.
Der Duft von alter, Harz getränkter Erde und jungen Wildkräutern schwängert die Luft und weckt wohlige Erinnerungen, an unsere mystischen, wilden Leben, die waren, sind und sein werden.
Weiter droben, Fels unter den nackten Händen – mal rau und griffig, mal sanft und geschmeidig, aber immer eine Brücke zum Einssein mit der Natur.
Brennende Oberschenkel und ein pumpendes Herz, wo es steil aufwärts geht – den eigenen Körper auf diese Weise zu spüren, kann Grenzen aufweisen und zeigen, wie wir diese (liebevoll bedacht) zu sprengen vermögen.
Und oben dann der peitschende Wind im Gesicht. Kalter Schweiß, der sich mit der Wärme der Sonne zu einem wohltuenden Schleier freudiger Erleichterung vereint.
Nach der Anstrengung die Gipfelbrotzeit, bei der jeder Bissen so viel kräftiger und nährender schmeckt und jeder Schluck Schorle so viel tiefer und befriedigender in die Fasern des Körpers eindringt.
Zum Abstieg die Erfrischung: Kaltes Bergseewasser, das mit seinem beruhigenden Klang gegen die Ufer klopft und die Haut von oben bis unten mit prickelnden Küssen übersäet.
Dazu ein Mensch, der die Schönheit in alldem auf dieselbe Weise sieht und spürt.
Momente tiefster Verbundenheit: mit mir, mit dir und allem was ist
Und ist es nicht genau das, dieses tiefe Sehen, Spüren, Schmecken, Hören und Erleben, was uns mit allem verbindet und gleichzeitig in unsere Körper zurückholt?
Wie verbindest du dich? lass gerne ein Kommentar da auf Instagram.