1 einfacher Weg, um deine Träume und Visionen jetzt zu verwirklichen

Visions- und Traumcollage aus zeitungsabrissen mit dem text: Visionen - Hörst du dein Innerstes, wenn es dich erinnern will, wer du bist? Spürst du deine Seele, wenn sie zu dir spricht? ♡ llichtermeer.de
Visions- und Traumcollage aus zeitungsabrissen mit dem text: Visionen - Hörst du dein Innerstes, wenn es dich erinnern will, wer du bist? Spürst du deine Seele, wenn sie zu dir spricht? ♡ llichtermeer.de

Plötzlich schmeckt das Leben nach all den Möglichkeiten, die ich mir erträume:

Ich werde 36, gehe auf die 40 zu, und auf einmal fühle ich in diesen Zahlen Freiheit, Wildheit, Lebendigkeit und Farben. So wie in diesen abgekauten Klischeesprüchen, der jetzt nach meiner Wahrheit schmeckt: Das Leben fängt  gerade erst an – oder zumindest einmal mehr 😉

Plötzlich schmeckt das Leben nach all den Visionen und Möglichkeiten, die ich mir erträume

Ich werde 36, gehe auf die 40 zu, und auf einmal fühle ich in diesen Zahlen Freiheit, Wildheit, Lebendigkeit und Farben. So wie in diesen abgekauten Klischeesprüchen, der jetzt nach meiner Wahrheit schmeckt: Das Leben fängt  gerade erst an – oder zumindest einmal mehr 😉

 

Alt werden – wer will das überhaupt?

Ich dachte nie viel über das Altern nach. Zuerst nicht, weil ich glaubte, wegen der Bulimie, nicht älter als 19 zu werden, und später, als ich eben doch älter als 19 war, weil die Depressionen und die Bulimie keine besondere Lust auf ein langes Leben machten.

Ich war so müde.

Als ich mehr und mehr heilte und mehr und mehr Lust auf das Leben bekam, blieb eine andere Schwere, die das Altern schwierig machte oder zumindest zu einer Sache, an die ich nicht viele Gedanken verschwenden wollte.

 

Zerschellte Hoffnungen?

Ich hatte so viel Lebenszeit verloren, die Bulimie und Depressionen hatten so viele Chancen verschluckt, dass ich keine wirkliche Option für meine finanzielle Absicherung im Alter sah (wobei ich sowieso sehr gerne meine Arbeit bis zum Schluss ausüben wollte und möchte).

Als ich noch Bulimie hatte, war ich überzeugt, dass ich, sobald ich sie los wäre, erblühen würde: gesundheitlich und auch optisch.

In meinem Kopf war der Sieg über diese schwere Krankheit wie die Verleihung eines Ordens, der das ganze Leben zum Besseren wendet.

Ich war überzeugt, dass die Müdigkeit und die vielen Schmerzen dann Vergangenheit würden, weil jede Zelle in meinem Körper neue Kraft entwickeln würde.

Stattdessen blieb ich müde, verlor die Hälfte meiner Haare, meine Haut wurde schlaffer, meine Schlupflider senkten sich, und mein Immunsystem war so schlecht, dass ich nur noch unregelmäßig Sport treiben konnte, bis ich kaum mehr Muskeln hatte.

Das hatte vermutlich nicht nur mit meiner Heilung zu tun, aber so oder so hat es meine Vision nicht erfüllt.

Nicht nur? Warum verbinde ich diese "negativen" Aspekte überhaupt mit meiner Heilung? Nun, weil als die Bulimie nicht mehr mein Regulator war, musste ich Gefühle aushalten. Ziemlich viele und ziemlich heftige, und definitiv hat das erschöpft. Ganz zu schweigen von den Situationen, die jetzt, nach meiner Heilung, erst sortiert werden müssen und konnten. Daneben gab es aber auch andere Faktoren, wie Corona, die sicher ihren Beitrag geleistet haben.

Nichtsdestotrotz geht es mir definitiv in sehr vielen Dingen sehr sehr viel besser als mit der Bulimie (darüber werde ich in einem anderen Blogbeitrag schreiben, der dann hier verlinkt wird). Bulimie ist zerstörerisch, sie tötet, und das auf keine schöne Weise. Sie zu überwinden ist möglich und definitiv das größte Geschenk und das Bedeutsamste, was ich jemals erreicht habe.

Nicht nur? Warum verbinde ich diese "negativen" Aspekte überhaupt mit meiner Heilung? Nun, weil als die Bulimie nicht mehr mein Regulator war, musste ich Gefühle aushalten. Ziemlich viele und ziemlich heftige, und definitiv hat das erschöpft. Ganz zu schweigen von den Situationen, die jetzt, nach meiner Heilung, erst sortiert werden müssen und konnten. Daneben gab es aber auch andere Faktoren, wie Corona, die sicher ihren Beitrag geleistet haben.

Nichtsdestotrotz geht es mir definitiv in sehr vielen Dingen sehr sehr viel besser als mit der Bulimie (darüber werde ich in einem anderen Blogbeitrag schreiben, der dann hier verlinkt wird). Bulimie ist zerstörerisch, sie tötet, und das auf keine schöne Weise. Sie zu überwinden ist möglich und definitiv das größte Geschenk und das Bedeutsamste, was ich jemals erreicht habe.

Wo war die vitale, strahlende, vor Kraft protzende Larissa?

Ich sorgte für mich, aber da war immer noch Stress, denn ich stand mit 35 an einem Punkt, an dem andere mit Anfang zwanzig stehen**: ich musste (und durfte) das Leben komplett neu kennenlernen und stand in den Babyschuhen meiner zukünftigen Karriere. Das war mit jeder Menge Prüfungsstress für meine systemische traumaintegrale Beraterinausbildung und dem Gründungsstress für mein Handpoke-Tattoo-Gewerbe verbunden. Ganz zu schweigen davon, dass da kaum Geld in meinen Taschen oder auf meinem Konto war.

Daneben gab es hier und da immer noch Nächte, in denen ich nicht sonderlich gut schlief.

Meine energetischen Healings unterstützten mich, machten meinen Kopf wieder frei und beruhigten meine Nerven, aber manchmal war ich schlicht zu faul, auf diese Weise für mich zu sorgen.

Als sich all das nicht besserte, stand da neben der drohenden Armut plötzlich auch noch Gebrechlichkeit auf dem Altwerden-Regal und dazu das Gefühl, meinen Wert einzubüßen, durch die verlorene Attraktivität (eine Bewertung, die ich selbstverständlich nur an mich selbst stellte, denn in anderen Menschen finde ich immer etwas Schönes, egal, wie sie aussehen. Besonders ältere Frauen sind in meinen Augen oft attraktiv. Und gerade kann ich diese Wertverknüpfung auch wieder voneinander trennen ;)).

Vielleicht war ich deshalb verwundert, als ich mich plötzlich als gealtert und nicht attraktiv empfand und das mit gerade einmal 35 Jahren.

**Ja, ich weiß, dass man nicht unbedingt mit 20, 16 oder zu einem anderen bestimmten Zeitpunkt vor den großen Schritten des Sich-selbst-Versorgens steht. Das kann immer passieren und immer wieder - aber ihr wisst ja, wenn man gerade in einer Negativschleife steckt, dann sind Verallgemeinerungen und Schubladen herrlich zur Unterstreichung des Standpunkts. Noch herrlicher ist es, wenn man sie dann umkippt. 🙂

**Ja, ich weiß, dass man nicht unbedingt mit 20, 16 oder zu einem anderen bestimmten Zeitpunkt vor den großen Schritten des Sich-selbst-Versorgens im Leben steht. Das kann immer passieren und immer wieder - aber ihr wisst ja, wenn man gerade in einer Negativschleife steckt, dann sind Verallgemeinerungen und Schubladen herrlich zur Unterstreichung des Standpunkts. Noch herrlicher ist es, wenn man sie dann umkippt. 🙂

 

Das Leben umkrempeln

Sollte das nun wirklich zu einem Thema für mich werden, wo es doch so viele andere, wesentlich wichtigere Dinge gibt?

Aber ja, irgendwie schon, denn sich mit sich selbst nicht wohl zu fühlen, ist ein doofes Gefühl, und das färbt nun mal auch andere Momente des Lebens.


Ich musste etwas tun: meine Resilienz aufbauen, mir mit einem Healing durch jemand anderen als mich selbst helfen lassen (weil es manchmal einfach leichter und schöner ist, wenn jemand anderes das übernimmt und es tat wirklich gut), das Immunsystem stärken und dann wieder Sport treiben.

Ich machte eine Darmaufbaukur, hörte auf, konventionelle Shampoos zu verwenden, und wusch meine Haare nur noch mit Kaffee, einem Spritzer Zitronensaft und Waschnuss und ging möglichst jeden Tag mindestens eineinhalb, manchmal zwei Stunden an der frischen Luft spazieren.

All das tat mir gut. Aber die komischen Gefühle, sobald ich in den Spiegel blickte, blieben und auch die angst vor der Zukunft.

Zumindest mochte ich meinen Körper.

Was meine Auf-eigenen-Beinen-stehen-Zukunft betraf, so beruhigte ich mich immer wieder damit, dass ich wirklich alles dafür tat, um sie zu ermöglichen und auch dass dies dann so blieb.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, sind wir noch lange nicht zu spät.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, sind wir noch lange nicht zu spät.

 

Visionen spielerisch ins Leben holen

Jetzt gerade sitze ich in dem bequemen Ohrensessel in meiner Küche und fühle mich stark.

Vom Leben durchtränkt und – trotz meines veränderten Aussehens, der immer noch nicht wieder vollen Haare und der faltigeren und schlaffen Haut – wieder schön.

Aber nicht (nur) wegen der Kur, noch wegen dem vielen Spazierengehen, sondern wegen etwas anderem.

Ich wurde an mich erinnert.

Daran, wie viel Kraft in Bildern liegt, in dem, was wir uns ausmalen und dem wir eine symbolische Form geben.

Das verdanke ich einem Stapel Magazine, Klebstoff, Glitzerstaub und meiner großartigen Dozentin, die den Abschluss meiner Ausbildung zur systemischen traumaintegralen Beraterin mit der Gestaltung eines Visionsboards abgerundet hat.

Visionboards. Wie kraftvoll der Effekt eines solchen Visionscollage sein soll, habe ich hundertmal gehört.

So oft, dass die Botschaft in meiner Wahrnehmung zu einer ausgelutschten, hohlen Weisheitshülle zerfiel.

Wieso eigentlich? Immerhin hatte ich die Effekte eines solchen Visionboards oft genug gefühlt.

Die Tagebücher aus meiner Jugendzeit sind voll mit Fotos von Menschen und Details, Natur und Tieren, die etwas verkörpern, was Teil meines Lebens werden sollte oder tiefer Ausdruck meiner Seele war.

Ich konnte stundenlang in Prozessen dieser Selbsterkundung und Selbstwerdung versinken. Spielerisch, voller Leichtigkeit und im starken Feuer meiner Träume.

Da waren die knalligen, schwarz-gelben Pumaschuhen, die ich mir Wochen später, entgegen der scheinbaren finanziellen Möglichkeiten, doch leisten konnte; die Zeichnungen von Händen, die Licht umfassen als symbolischer Anker für spirituellen Energiearbeit als Beruf.

Ich erinnere mich an die landschaftlichen Eindrücke von Ländern, die ich bereisen wollte (und heute bereist habe) bis hin zu Tonnen an Fotos, Symbolen und Worten zu den beiden wertvollsten Themen in meinem Leben: der Liebe und dem Schreiben.

Wenn ich jetzt an diese Visionsbilder denke, geht mein Herz auf:

Xena als Vorbild für Power und Selbstbewusstsein, die Charmed-Schwestern, die für mich die Verbindung zur Magie, aber auch Selbstverwirklichung und überbordende Kraft verkörperten, die nebelverhangenen Waldwiesen, die meine Seele mit dieser Erde und ihrem innewohnenden Zauber verbanden.

Wie all das auf die eine oder andere Weise ein Teil meines Lebens geworden ist, beschreibt die Verwirklichungsmöglichkeit von Träumen.

 

Uns ans Erinnern zu erinnern ist der Anfang von bewusster Veränderung

Und doch habe ich seit Jahren keine neuen Visionenbilder gesammelt.

Das an diesem Wochenende wieder zu tun, war … der Anfang einer Veränderung.

Ich versank seit langem zum ersten Mal zwischen Raum und Zeit, fiel mit all meinem Sein zwischen die Farbmoleküle der bedruckten Magazinseiten, fand mich in einzelnen Worten und in so vielen Momenten, die als Fotos festgehalten waren.

Allein der Akt, diese Bilder und Buchstaben aus den Zeitschriften zu reißen, war besser als jedes Shoppinggefühl.

Da waren so viele Erinnerungen daran, was ich liebe, was mir guttut, wer ich bin und sein und bleiben will.

So viele Aufnahmen davon, was in meinem Leben Raum erfahren soll, und davon, was in meinem Leben bereits Raum hat.

Das zu würdigen und zu sehen, die winzigen und großen Details, ließ mich durch Welten wandern.

Die Welten in mir und um mich.

Ich spürte den Regen, roch den Mulch, hörte das Knistern von Frost auf reifen Hagebutten, spürte die Glitzerpailletten an meinem Körper beim Tanzen auf Festivals, die Natursteinstufen meines zukünftigen Gartens unter meinen Füßen, öffnete die Schlafzimmerterrassentür hinein ins Grüne, hörte das Feuer, an dem ich mit Freunden saß, vom Sternenhimmel geküsst.

Ich schmeckte die selbstangebaute Kresse aus meiner Kindheit und roch die Sonne auf den Terrakotta-Amphoren, aus denen in meiner Jugend Erdbeeren und andere Leckereien sprossen.

Plötzlich sah ich all das Schöne, das bereits in meinem Leben passiert war, und all das Schöne, was noch kommen würde.

 

Unsere Träume  entspringen in unserem Herzen

Wenn wir unserem Herzen zuhören, finden wir diese Visionen, da, wo sie längst im Leben auf uns warten.

Ich jedenfalls fand sie: diese wunderschöne, kraftvolle Frau mit Falten im Gesicht, grauem, vom Wind zerzausten Haar, Wanderrucksack und Outdoorjacke zwischen Fels und Eis und Schnee.

Von ihr zu sprechen, von ihr als mir zu erzählen, von meiner Vision, hat diese Bilder mit Leben gefüllt und in mir verankert.

„Klar“, dachte ich mir, „eigentlich finde ich es gar nicht schrecklich, älter zu werden, ich will nur mein Bestes geben, dass ich dabei fit bleibe“, und irgendwie ist der Gedanke schön.

Genauso wie die Vorstellung, die Jahre, die ich durch das Kranksein verloren habe, nachzuholen indem ich (länger) lebe. Lebe!

Wie es kommt, weiß ich nicht, aber das ist okay.

Doch jetzt und hier zu spüren, dass das Altern nicht ein Ausstieg aus dem Leben und das Ende jeder Lebendigkeit bedeutet, durchdringt mich.

Diese Erkenntnis berührt mich wie der Wind in jenem Gebirge. Klar und prickelnd.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, dass es zu spät ist.

 

Und wieder einmal zeigt sich, das Zeit nur ein Wort ist: aber eines, mit dem sich Visionen weben lassen – egal zu welchem Zeitpunkt

„Du wirst wirklich schon 36?“, hat meine Dozentin gefragt.

„Ich habe dich für wesentlich jünger gehalten.“

Aber nein, ich werde 36, und diese Zahl schmeckt nach sonnengereiften Erdbeeren, nach Moos und Gras unter den Füßen, nach Eisbaden und nach Schweiß auf meinem Körper, während meine Muskeln zufrieden pochen.

40, denke ich mir dann, auch das ist eine wirklich schöne Zahl. Sie erzählt von Echtholzmöbeln und selbstangepflanzten Kräutern, von Spiegeleiern von den Hühnern im Garten und von Ton zwischen den Fingern.

Und 50, da sehe ich Farben – überall an meinen Fingern und meinem Malhemd, sehe meine Galerie und spüre den weichen Atem eines geliebten Tierbegleiters an meiner Seite.

60, mitten zwischen Felsen und Eis. Lebendig.

70, tanzend und liebend.

Mit 80 Jahren sitze ich im Schaukelstuhl mit meiner Katze auf dem Schoß, bin Radfahren oder im Garten beim Unkraut jäten und im Gespräch mit den befreundeten Vogelmitbewohnern.

Und so geht es weiter. Raum für Bücher, solche, die ich lese, und solche, die ich schreibe.

Raum für energetische Berührungen und Magie. 

Raum für Verbindung, die ich beim Tätowieren erfahre.

Raum für zarte, junge Sprossen, die aus alten Bäumen hervorbrechen, für Sonnenflecken im Schatten einer Erle am See im Sommer. Raum, für die braunen Halme, die sich dem Herbst der Witterung entgegenrecken, und für den Duft nach Schnee und Kerzenwachs im glitzernden Winter.

Raum dafür, die Kraft und die Vitalität, die mich die Bulimie und die Depressionen gekostet haben, vielfach zurückzugewinnen.

Alles das finde ich zwischen den buntbedruckten Papierfetzen des Visionboards und in meinem Herzen, wenn ich darüber spreche.

 

Vielleicht ist das ein Reminder für dich, daran, wer du bist und wie viel Leben in dir steckt. Und daran, dass wir manchmal nur ein paar Bilder, Worte und Symbole von dem entfernt sind, was längst da ist.

Larissa: psychologische und energetische Impulse 82234 Weßling

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Erkunden deines Selbst, deiner Träume und Visionen und bei ihrer Verwirklichung.

Es ist sehr viel mehr möglich, als wir es manchmal denken. Deine Larissa

PS: Hat dich der Blogbeitrag inspiriert? Dann teile ihn mit Menschen, von denen du glaubst, dass er sie auch inspirieren könnte ♡

Emotionale Erschöpfung überwinden: Erste Schritte zurück in die Kraft – ein Erfahrungsbericht

Ein sprudelnder Bachlauf inmitten grüner Hügel und Felsen als Symbol für die Überwindung von emotionaler Erschöpfung, dazu der Text: aus der emotionalen Erschöpfung in die Kraft

Zurück in deine Stärke: Was tun, um deine emotionale Erschöpfung zu überwinden

Fühlst du dich emotional erschöpft und suchst nach einem Weg zurück in deine Kraft? In der Blogreihe zum Thema "Aus der emotionalen Erschöpfung in deine Kraft", findest du meine persönliche Erfahrung* (Teil 1: den liest du gerade und Teil 2) und 7 Impulse, die helfen können, deine eigene emotionale Erschöpfung zu überwinden. (Folgeposts: noch in der Mache).

Erfahre in diesem Blogartikel, wie ich erste Schritte aus meiner emotionalen Erschöpfung geschafft und meine innere Balance wiedergefunden habe. Entdecke, wie dabei das Vertrauen in die Impulse des Lebens eine entscheidende Rolle spielte.

Hinweis: Die emotionale Erschöpfung, von der ich in diesem Artikel spreche, empfinde ich als Vorstufe zu einem Burnout (das ich in meinem früheren Leben bereits durchlebt habe, daher die subjektive Abgrenzung) – bereits Vorstufen des Burnouts sind unbedingt ernst zu nehmen. Bitte beachte hierbei den nachstehenden Disclaimer.

Und noch ein Hinweis: Das Thema Burnout wird oft im beruflichen Kontext thematisiert, ein Burnout aufgrund privater Belastungen ist jedoch genauso möglich.

*Warum ein Erfahrungsbericht?  Weil du nicht allein bist!

Disclaimer: Die folgenden Informationen dienen lediglich als Impulse und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch qualifizierte Fachkräfte.

Wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest wie hier beschrieben, ist es von entscheidender Bedeutung, dass du auf dich und deine Bedürfnisse achtest.

Die Warnsignale (ein Artikel hierzu folgt, informiere dich  bis dahin z. B. im Internet über seriöse Quellen, die von qualifizierten Fachkräften und medizinischen Experten verfasst wurden) ernst zu nehmen und frühzeitig Unterstützung zu suchen, kann einen bedeutenden Unterschied machen.

Ein Burnout ist eine ernsthafte Erkrankung, die individuell unterschiedlich verläuft. Es wird dringend empfohlen, bei Verdacht auf einen Burnout, eine Burnout-Vorstufe oder bei psychischen Belastungen unverzüglich einen Arzt, Therapeuten oder andere professionelle Hilfe aufzusuchen.

Jegliche Handlungen oder Entscheidungen, die aufgrund der in diesem Artikel enthaltenen Informationen getroffen werden, liegen in der eigenen Verantwortung des Lesers/der Leserin.

Die Autorin dieses Artikels übernimmt keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden oder Konsequenzen, die durch die Anwendung der hier präsentierten Inhalte entstehen könnten.

 

Das Dilemma des Burnouts: Zwischen dem Wunsch nach Veränderung und müder Lähmung

Die emotionale Erschöpfung hat sich wie eine unsichtbare Last in mein Leben geschlichen. Zermürbende Situationen, die einzeln betrachtet tragbar schienen, haben mich insgesamt und über eine lange Zeitspanne hinweg zu viel Kraft gekostet.

Auf einmal bin ich ausgebrannt und finde ich mich in einem Dilemma: Die Umstände, die meine Kräfte rauben, erscheinen momentan nur begrenzt veränderbar. Die Situationen oder Aspekte, die ich ändern könnte, bergen das Risiko einer bitteren Konsequenz, die zu tragen sich nicht richtig für mich anfühlt, während das Ausharren eben die Kraft erfordert, die mir momentan fehlt.

Um diese Kraft zurückzugewinnen, durch Ressourcenarbeit und Erholung, bräuchte ich wiederum die Kraft, meine Erschöpfungslähmung zu durchbrechen. Doch durch diese Lähmung sind selbst meine geliebten Hobbys und Tätigkeiten, die mir normalerweise Freude bereiten und Energie spenden, aus meiner Reichweite gerutscht.

 

Ressourcen finden trotz emotionaler Erschöpfung: Die Herausforderung einer Selbstversorgung

"Sein Glück kommt nicht von außen, sein Glück steigt in ihm selbst auf" - Osho*2

Dieses Zitat und Aussagen wie "Finde deine Kraft und Ressourcen in dir, sonst wirst du abhängig" schwingen wie ein Damoklesschwert über mir.

In mir finde ich aktuell nämlich nur noch die verzweifelte Überzeugung, dass das, was ich jetzt brauche, nun mal im Außen liegt: Am liebsten würde ich mit dem Menschen, den ich liebe, ein Hotelzimmer buchen und für mehrere Tage in weichen Kissen, Decken und Zärtlichkeit abtauchen.

Aber finanziell ist dies im Moment nicht möglich, und er kann nicht mit mir dem Alltag entfliehen, um dieser Erschöpfung zu entkommen. Urlaub – dieses Wort klingt wie ein ferner Traum.

"Wir werden gemeinsam wegfahren, warte noch ein wenig ab", versichert mein Liebster mir und ich seufze.

Immer wieder überlege ich mir Lösungen, nur um festzustellen, dass das Opfer, das ihre Umsetzung bedarf, zu groß ist für mich. Nachts kreisen meine Gedanken weiter, während mein Nervensystem ruhelos pocht, sodass ich nicht einschlafen kann und nur noch müder werde. Nicht nur müder: Ich verliere mehr und mehr meine Klarheit und meine Fähigkeit, neue Ideen zu erschaffen.

 

Auswege aus dem Sumpf der müden Verzweiflung: Was kann helfen, um ein Burnout zu überwinden?

Wenn Emotionen wie Flüssigkeit sind, dann gleicht meine emotionale Erschöpfung einem vertrockneten Extrakt. Klebrig, zäh und nur schwer von der Stelle zu bewegen, umhüllt diese Substanz meine Energie und meine Seelenweisheit.

Doch genau diese brauche ich jetzt, um einen Ausweg aus diesem Sumpf der müden Verzweiflung zu finden.
Kann ich der Erschöpfung entkommen, ohne jenes Opfer zu bringen? Nein, denn der Verlust dessen, was ich aufgeben müsste, um mir nur „womöglich“ Erleichterung zu verschaffen, würde mir den Atem nehmen.

Muss ich also die saugende Schwere ertragen, bis sich die Herausforderungen von selbst lösen? Wird das denn passieren? Kann ich all das noch weiter aushalten? Immerhin sind bereits Monate vergangen, in denen an meinen Kräften gezehrt wurde.

Ich will, ich brauche es, dass die Müdigkeit – und ihre Ursachen – endlich aufhören.
Also suche mir professionelle Unterstützung, aber nach den ersten zwei Versuchen, die mich nicht wirklich weiterbringen, ist auch mein Geld dafür erschöpft, und ich werde noch müder.

„Hier eine Erinnerung: Hast du schon einmal darüber nachgedacht, deine eigene energetische und mediale Arbeit zu nutzen?“, schlägt mein Gehirn in einem wachen Moment vor.

Stimmt, ich predige, dass wir unser Unterbewusstsein darauf ausrichten können, sich wieder für Lösungen zu öffnen. Dass unsere Seele, alles Wissen ins sich trägt – oder zumindest wirklich viel davon und sie nur darauf wartet, dass wir uns mit ihrer Weisheit verbinden. Nicht zu vergessen von den medialen Impulsen, mit denen ich beruflich arbeite.

Ob die Lösungen aus meinem Inneren kommen oder aus dem umgebenden Feld, dem wir alle angehören, spielt letztendlich keine Rolle. Nur nutzen sollte ich sie. Manchmal vergesse ich diese Ressource, vielleicht eine Form der Selbstsabotage. So oder so:
Sobald ich mich daran erinnere, dass ich meine innere Führung um Hilfe bitten kann, tue ich es.

 

Die Kraft der Intuition: Innere Bilder und die Sprache des Körpers

Bald darauf erscheinen Bilder in meinem Kopf. Ich sehe mich Teig walken und Ton kneten. Ich spüre, wie meine Handflächen Erde berühren und meine Füße sich im Sand vergraben. Und ohne diese Dinge wirklich zu tun, weiß ich, sie werden die harte Kruste in mir wieder mit Flüssigkeit nähren und in Bewegung versetzen.

Ich bin also immer noch mit dem Teil in mir verbunden, den ich meine Seele nenne, obwohl diese Verbindung unter der Erschöpfung begraben wird. Aber meine Seelenkraft ist stark, lässt ihr Licht in die Verkrustungen strömen, um sie zu durchbrechen.

Wie oft spricht meine Seele durch meinen Körper und Geist mit mir, in diesem Fall: Meine Haut schreit nach Berührung und Austausch. Und da ich den Menschen, den ich liebe, nicht 24 Stunden am Tag um diese Berührung bitten kann, zeigt sie mir, wie ich die Berührung auf andere Weise erfahren kann.

Sie zeigt mir einen Boden, in den meine Erschöpfung abfließen kann, und aus dem ich mineralisierte Energie schöpfen kann.

Sie zeigt mir warmen Sonnenschein, der meiner Seele wieder Kraft einhaucht. Sonne kann ich wirklich gebrauchen, der Winter war lang, und sogar jetzt im Frühjahr ist es noch ungewöhnlich kalt.

 

Die Herausforderung der Schwäche meistern: kleine Schritte in die Stärkung

Trotz der Impulse schaffe ich es nicht, Ton zu kaufen, geschweige denn ein Moor aufzusuchen. Mir gelingt es gerade einmal, die kalte Erde vor meiner Haustür zu berühren, und sofort sehe ich wieder Sand und warmen Schlamm.

Schließlich ergibt es sich, dass ich meinem Freund bei einem Kurztrip begleiten kann. Ich erwarte mir nicht viel. Er möchte zu einem Fluss, dessen Umgebung ich bei unserem letzten Besuch nicht besonders mochte, denn dort herrschte eine Fülle menschlicher Unachtsamkeit: Plastiktüten, Lebensmittelverpackungen, Zigarettenstummel und kaputte Glasflaschen zwischen Pappeln und Wiesen und ein ständiger Lärmteppich, der den Rest der Natur dämpfte.

Andererseits fühle ich mich zu schwach, um eine bessere, für uns beide passende Alternative vorzuschlagen. Und immerhin wird der Ortswechsel für Bewegung also Veränderung sorgen. Und Veränderung ist nötig.

 

Ein unerwarteter Ort der Erleichterung: Wenn das Leben unser Glück schmiedet

Doch als wir am Ufer ankommen, an dem wir die nächsten Tage verbringen werden, erlebe ich erneut, dass nicht immer nur wir selbst die Schmiede unseres Glücks sind.

Manchmal schmiedet das Leben das Glück für uns, selbst dann, wenn wir nicht alles geben – oder wenn wir glauben, es bräuchte mehr, als das, was wir gerade tun. Natürlich hat Osho irgendwie recht: Am Ende liegt das Glück in uns. Doch hilft das Außen als Spiegel und Anstoß, um es wieder zu entdecken.

 

Hinweis: Sprüche wie "Wir sind unseres Glückes Schmied" oder "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" können Mut machen und uns bestärken, aber sie können auch Selbstablehnung und Abwertung auslösen. Warum? Weil sie unterschiedliche Ausgangssituationen wie strukturelle Rahmenbedingungen und gesundheitliche Dispositionen des einzelnen Menschen ausblenden.

Es gibt viele Dinge, die wir beeinflussen können, aber auch viele, die außerhalb unserer Kontrolle liegen.

Deshalb: Wenn du jemanden siehst, der etwas erreicht hat, was du auch anstrebst, dann kann das eine wertvolle Inspiration sein.

Halte dir jedoch immer vor Augen, dass du deine eigene Ausgangssituation hast, und deshalb wird nicht alles genauso ablaufen. Jeder Schritt, den du machst, sollte auf deine eigenen Möglichkeiten und Bedingungen abgestimmt sein.

Und trotzdem möchte ich dir an dieser Stelle Mut machen, das, wonach du dich sehnst und was du bei einem anderen/einer anderen siehst, als Möglichkeit und Hoffnungsträger zu empfinden, dafür, dass auch du deine Freude finden kannst.

 

Der Flussabschnitt hier ist wunderschön. Die Natur ist sauber, der Himmel weit, das Wasser von einem wohltuenden Grün. Ich komme in meiner Sehnsucht an, die so anders aussieht, als ich es geglaubt hatte.

Ich dachte, ich bräuchte eine Sandbank oder ein schmatzendes Moor, das den Sumpf der Erschöpfung in mir verschluckt, aber die vereinzelten Flecken aus sandiger Erde zwischen dem Gras reichen aus, um ein freudiges Prickeln in meiner Haut auszulösen.

Sofort bekomme ich wieder Bilder: Ich sehe, wie ich meine Stiefel von den Füßen kicke, meine Socken fortlupfe und meine nackten Zehen in den Boden bohre.
Hier, Kilometer von Zuhause entfernt, ist es wärmer, aber doch noch zu kalt, als dass ich barfuß sein möchte.

Schwere Wolken hängen am Himmel, und schon regnet es. Ich spüre, dass hinter den prallen Schleiern die Sonne wartet und verspreche mir, meinem inneren Bild diesmal zu folgen. Sobald es warm wird.

Bis dahin nähren mich das Klopfen des Regens auf dem großen Schirm über unserem Lager und die Nähe meines Partners. Ein Teil der Erschöpfung weicht, und die klebrig-vertrocknete Substanz meiner Emotionen beginnt sich zu regenerieren.

 

Die Kraft der Natur: Wie der Kontakt mit unserer Erde Heilung und Erholung bringt

Ich warte, warte, bis die Sonne die Kälte und den süßen Regen vertreibt, und schon stehe ich barfuß auf dem feuchten Boden. Auf einmal ist es Sommer. Was für ein Geschenk, wenn ich an die winterlichen Temperaturen Zuhause denke.

Ich stoße meine Zehen in die weiche Erde, sauge die warmen Berührungen und ihre Energien auf. Die Schwere, die mein Kopf so lange belastet hat, löst sich allmählich auf. Es ist, als ob der Boden mir neue Kraft schenkt und meine Erschöpfung gleichzeitig abfließt.

Mit einem Eimer in der Hand begebe ich mich zum Flussufer, um Wasser zu holen und meine Füße später zu waschen. Der Weg dorthin ist schlammig, und ich gleite auf den Erdbrocken aus, die vom Ufer in den Fluss gebrochen sind. Doch statt mich zu ärgern, entdecke ich, dass ich in ihnen mit meinen Händen und Knien ein bisschen versinken kann – sowie in dem Moor, das ich mir erträumt hatte.

 

Achtsamkeit üben: Bewusst-da-sein und Energie tanken

Schließlich setze ich mich – noch immer mit dreckigen Füßen – auf meinen Campingstuhl und lasse meinen Blick erneut über die grüne Pracht schweifen. Mein Herz wird leicht.

Wiesen-Rispengräser, Wolliges Honiggras, Wiesen-Lieschgras und Goldhafer wiegen sich sachte im Wind. Hier und da schmiegen sich Breitwegerich-Rosetten und Spitzwegerich-Zungen zwischen die Gräser. Vor uns bricht der Boden ab, hinein in das grüne Wasser des Flusses.

Hinter uns reicht ein Lupinenfeld bis zum Damm, auf dem sich allerlei Sträucher in weiteren Grüntönen tummeln. Eine Grasstraße führt dorthin. Breitblättriger Klee birst an ihren Rändern in hohen Wellen hervor und ergießt sich in immer kürzeren Ständen über den Weg, bis er nur noch als bodennahe Gischt mit winzigen Blättern wächst.

Alles ist grün, bis auf die Regenperlen, die zwischen all dem wie silbrig-weise Lichter funkeln, und dem Himmel, der trotz des Regens mehr blau als grau schimmert. Das Grün atmet meine Erschöpfung ein und verstoffwechselt die Schwere endgültig in ein Gefühl des Getragenwerdens.

Das Dilemma hat seine Unauswegsamkeit verloren, es beginnt sich aufzulösen. In den nächsten Nächten schlafe ich und erhasche trotzdem einen Tanz unter der riesigen Scheibe des Vollmondes.

Ich weiß, dass die Erschöpfung noch nicht endgültig besiegt ist, aber der Boden in mir, ihr zu begegnen, hat sich gesetzt, und ich habe wieder Ideen, wie ich mit den erschöpfenden Situationen umgehen und sie in Wohlwollen formen kann.

 

Besonders in einem Burnout und Burnout-Vorstufen ist es in vielen Fällen wichtig, vom "Tun" wegzukommen, Stille zu finden und Grenzen zu setzen oder sie überhaupt erst wieder zu erspüren.

Erlaube dir, dich innerhalb deiner Möglichkeiten um dich zu kümmern, anstatt den Erwartungen anderer oder einem hohen Selbstanspruch gerecht werden zu wollen. Dadurch befreist du dich vom kräftezehrenden Druck und kannst dich besser darauf konzentrieren, was du wirklich beeinflussen kannst.

Erkenne, dass deine Ressourcen variieren. Manchmal ist es in Ordnung, zu wissen, was dir guttut, es aber trotzdem nicht zu tun. Dabei ist mir wichtig zu betonen, dass dies keineswegs eine Ausrede ist, den leichteren Weg zu wählen. Es erfordert vielmehr eine ehrliche Abwägung und eine Förderung deines Bewusstseins für dich selbst.

Gleichzeitig ist es von unschätzbarem Wert, Vertrauen in die Tatsache zu setzen, dass du auf deinem Lebensweg nicht allein bist. Das Leben hält mitunter auf wunderbare Weise genau das bereit, was du tief in deinem Innersten benötigst. Im kommenden Blogartikel erfährst du, wie du mithilfe der Natur dieses Urvertrauen stärken kannst.

*2Zitiatquelle: Philosophia Perennis, Vol. 1, Talk #5 via https://www.osho.com/de/deutsche-zitate/osho-zitate-glueck am 19.07.2023) 

Bildquelle Titelbild: Collage erstellt mit Canva/Foto Alexandra Sellick via Pexels