1 einfacher Weg, um deine Träume und Visionen jetzt zu verwirklichen

Visions- und Traumcollage aus zeitungsabrissen mit dem text: Visionen - Hörst du dein Innerstes, wenn es dich erinnern will, wer du bist? Spürst du deine Seele, wenn sie zu dir spricht? ♡ llichtermeer.de
Visions- und Traumcollage aus zeitungsabrissen mit dem text: Visionen - Hörst du dein Innerstes, wenn es dich erinnern will, wer du bist? Spürst du deine Seele, wenn sie zu dir spricht? ♡ llichtermeer.de

Plötzlich schmeckt das Leben nach all den Möglichkeiten, die ich mir erträume:

Ich werde 36, gehe auf die 40 zu, und auf einmal fühle ich in diesen Zahlen Freiheit, Wildheit, Lebendigkeit und Farben. So wie in diesen abgekauten Klischeesprüchen, der jetzt nach meiner Wahrheit schmeckt: Das Leben fängt  gerade erst an – oder zumindest einmal mehr 😉

Plötzlich schmeckt das Leben nach all den Visionen und Möglichkeiten, die ich mir erträume

Ich werde 36, gehe auf die 40 zu, und auf einmal fühle ich in diesen Zahlen Freiheit, Wildheit, Lebendigkeit und Farben. So wie in diesen abgekauten Klischeesprüchen, der jetzt nach meiner Wahrheit schmeckt: Das Leben fängt  gerade erst an – oder zumindest einmal mehr 😉

 

Alt werden – wer will das überhaupt?

Ich dachte nie viel über das Altern nach. Zuerst nicht, weil ich glaubte, wegen der Bulimie, nicht älter als 19 zu werden, und später, als ich eben doch älter als 19 war, weil die Depressionen und die Bulimie keine besondere Lust auf ein langes Leben machten.

Ich war so müde.

Als ich mehr und mehr heilte und mehr und mehr Lust auf das Leben bekam, blieb eine andere Schwere, die das Altern schwierig machte oder zumindest zu einer Sache, an die ich nicht viele Gedanken verschwenden wollte.

 

Zerschellte Hoffnungen?

Ich hatte so viel Lebenszeit verloren, die Bulimie und Depressionen hatten so viele Chancen verschluckt, dass ich keine wirkliche Option für meine finanzielle Absicherung im Alter sah (wobei ich sowieso sehr gerne meine Arbeit bis zum Schluss ausüben wollte und möchte).

Als ich noch Bulimie hatte, war ich überzeugt, dass ich, sobald ich sie los wäre, erblühen würde: gesundheitlich und auch optisch.

In meinem Kopf war der Sieg über diese schwere Krankheit wie die Verleihung eines Ordens, der das ganze Leben zum Besseren wendet.

Ich war überzeugt, dass die Müdigkeit und die vielen Schmerzen dann Vergangenheit würden, weil jede Zelle in meinem Körper neue Kraft entwickeln würde.

Stattdessen blieb ich müde, verlor die Hälfte meiner Haare, meine Haut wurde schlaffer, meine Schlupflider senkten sich, und mein Immunsystem war so schlecht, dass ich nur noch unregelmäßig Sport treiben konnte, bis ich kaum mehr Muskeln hatte.

Das hatte vermutlich nicht nur mit meiner Heilung zu tun, aber so oder so hat es meine Vision nicht erfüllt.

Nicht nur? Warum verbinde ich diese "negativen" Aspekte überhaupt mit meiner Heilung? Nun, weil als die Bulimie nicht mehr mein Regulator war, musste ich Gefühle aushalten. Ziemlich viele und ziemlich heftige, und definitiv hat das erschöpft. Ganz zu schweigen von den Situationen, die jetzt, nach meiner Heilung, erst sortiert werden müssen und konnten. Daneben gab es aber auch andere Faktoren, wie Corona, die sicher ihren Beitrag geleistet haben.

Nichtsdestotrotz geht es mir definitiv in sehr vielen Dingen sehr sehr viel besser als mit der Bulimie (darüber werde ich in einem anderen Blogbeitrag schreiben, der dann hier verlinkt wird). Bulimie ist zerstörerisch, sie tötet, und das auf keine schöne Weise. Sie zu überwinden ist möglich und definitiv das größte Geschenk und das Bedeutsamste, was ich jemals erreicht habe.

Nicht nur? Warum verbinde ich diese "negativen" Aspekte überhaupt mit meiner Heilung? Nun, weil als die Bulimie nicht mehr mein Regulator war, musste ich Gefühle aushalten. Ziemlich viele und ziemlich heftige, und definitiv hat das erschöpft. Ganz zu schweigen von den Situationen, die jetzt, nach meiner Heilung, erst sortiert werden müssen und konnten. Daneben gab es aber auch andere Faktoren, wie Corona, die sicher ihren Beitrag geleistet haben.

Nichtsdestotrotz geht es mir definitiv in sehr vielen Dingen sehr sehr viel besser als mit der Bulimie (darüber werde ich in einem anderen Blogbeitrag schreiben, der dann hier verlinkt wird). Bulimie ist zerstörerisch, sie tötet, und das auf keine schöne Weise. Sie zu überwinden ist möglich und definitiv das größte Geschenk und das Bedeutsamste, was ich jemals erreicht habe.

Wo war die vitale, strahlende, vor Kraft protzende Larissa?

Ich sorgte für mich, aber da war immer noch Stress, denn ich stand mit 35 an einem Punkt, an dem andere mit Anfang zwanzig stehen**: ich musste (und durfte) das Leben komplett neu kennenlernen und stand in den Babyschuhen meiner zukünftigen Karriere. Das war mit jeder Menge Prüfungsstress für meine systemische traumaintegrale Beraterinausbildung und dem Gründungsstress für mein Handpoke-Tattoo-Gewerbe verbunden. Ganz zu schweigen davon, dass da kaum Geld in meinen Taschen oder auf meinem Konto war.

Daneben gab es hier und da immer noch Nächte, in denen ich nicht sonderlich gut schlief.

Meine energetischen Healings unterstützten mich, machten meinen Kopf wieder frei und beruhigten meine Nerven, aber manchmal war ich schlicht zu faul, auf diese Weise für mich zu sorgen.

Als sich all das nicht besserte, stand da neben der drohenden Armut plötzlich auch noch Gebrechlichkeit auf dem Altwerden-Regal und dazu das Gefühl, meinen Wert einzubüßen, durch die verlorene Attraktivität (eine Bewertung, die ich selbstverständlich nur an mich selbst stellte, denn in anderen Menschen finde ich immer etwas Schönes, egal, wie sie aussehen. Besonders ältere Frauen sind in meinen Augen oft attraktiv. Und gerade kann ich diese Wertverknüpfung auch wieder voneinander trennen ;)).

Vielleicht war ich deshalb verwundert, als ich mich plötzlich als gealtert und nicht attraktiv empfand und das mit gerade einmal 35 Jahren.

**Ja, ich weiß, dass man nicht unbedingt mit 20, 16 oder zu einem anderen bestimmten Zeitpunkt vor den großen Schritten des Sich-selbst-Versorgens steht. Das kann immer passieren und immer wieder - aber ihr wisst ja, wenn man gerade in einer Negativschleife steckt, dann sind Verallgemeinerungen und Schubladen herrlich zur Unterstreichung des Standpunkts. Noch herrlicher ist es, wenn man sie dann umkippt. 🙂

**Ja, ich weiß, dass man nicht unbedingt mit 20, 16 oder zu einem anderen bestimmten Zeitpunkt vor den großen Schritten des Sich-selbst-Versorgens im Leben steht. Das kann immer passieren und immer wieder - aber ihr wisst ja, wenn man gerade in einer Negativschleife steckt, dann sind Verallgemeinerungen und Schubladen herrlich zur Unterstreichung des Standpunkts. Noch herrlicher ist es, wenn man sie dann umkippt. 🙂

 

Das Leben umkrempeln

Sollte das nun wirklich zu einem Thema für mich werden, wo es doch so viele andere, wesentlich wichtigere Dinge gibt?

Aber ja, irgendwie schon, denn sich mit sich selbst nicht wohl zu fühlen, ist ein doofes Gefühl, und das färbt nun mal auch andere Momente des Lebens.


Ich musste etwas tun: meine Resilienz aufbauen, mir mit einem Healing durch jemand anderen als mich selbst helfen lassen (weil es manchmal einfach leichter und schöner ist, wenn jemand anderes das übernimmt und es tat wirklich gut), das Immunsystem stärken und dann wieder Sport treiben.

Ich machte eine Darmaufbaukur, hörte auf, konventionelle Shampoos zu verwenden, und wusch meine Haare nur noch mit Kaffee, einem Spritzer Zitronensaft und Waschnuss und ging möglichst jeden Tag mindestens eineinhalb, manchmal zwei Stunden an der frischen Luft spazieren.

All das tat mir gut. Aber die komischen Gefühle, sobald ich in den Spiegel blickte, blieben und auch die angst vor der Zukunft.

Zumindest mochte ich meinen Körper.

Was meine Auf-eigenen-Beinen-stehen-Zukunft betraf, so beruhigte ich mich immer wieder damit, dass ich wirklich alles dafür tat, um sie zu ermöglichen und auch dass dies dann so blieb.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, sind wir noch lange nicht zu spät.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, sind wir noch lange nicht zu spät.

 

Visionen spielerisch ins Leben holen

Jetzt gerade sitze ich in dem bequemen Ohrensessel in meiner Küche und fühle mich stark.

Vom Leben durchtränkt und – trotz meines veränderten Aussehens, der immer noch nicht wieder vollen Haare und der faltigeren und schlaffen Haut – wieder schön.

Aber nicht (nur) wegen der Kur, noch wegen dem vielen Spazierengehen, sondern wegen etwas anderem.

Ich wurde an mich erinnert.

Daran, wie viel Kraft in Bildern liegt, in dem, was wir uns ausmalen und dem wir eine symbolische Form geben.

Das verdanke ich einem Stapel Magazine, Klebstoff, Glitzerstaub und meiner großartigen Dozentin, die den Abschluss meiner Ausbildung zur systemischen traumaintegralen Beraterin mit der Gestaltung eines Visionsboards abgerundet hat.

Visionboards. Wie kraftvoll der Effekt eines solchen Visionscollage sein soll, habe ich hundertmal gehört.

So oft, dass die Botschaft in meiner Wahrnehmung zu einer ausgelutschten, hohlen Weisheitshülle zerfiel.

Wieso eigentlich? Immerhin hatte ich die Effekte eines solchen Visionboards oft genug gefühlt.

Die Tagebücher aus meiner Jugendzeit sind voll mit Fotos von Menschen und Details, Natur und Tieren, die etwas verkörpern, was Teil meines Lebens werden sollte oder tiefer Ausdruck meiner Seele war.

Ich konnte stundenlang in Prozessen dieser Selbsterkundung und Selbstwerdung versinken. Spielerisch, voller Leichtigkeit und im starken Feuer meiner Träume.

Da waren die knalligen, schwarz-gelben Pumaschuhen, die ich mir Wochen später, entgegen der scheinbaren finanziellen Möglichkeiten, doch leisten konnte; die Zeichnungen von Händen, die Licht umfassen als symbolischer Anker für spirituellen Energiearbeit als Beruf.

Ich erinnere mich an die landschaftlichen Eindrücke von Ländern, die ich bereisen wollte (und heute bereist habe) bis hin zu Tonnen an Fotos, Symbolen und Worten zu den beiden wertvollsten Themen in meinem Leben: der Liebe und dem Schreiben.

Wenn ich jetzt an diese Visionsbilder denke, geht mein Herz auf:

Xena als Vorbild für Power und Selbstbewusstsein, die Charmed-Schwestern, die für mich die Verbindung zur Magie, aber auch Selbstverwirklichung und überbordende Kraft verkörperten, die nebelverhangenen Waldwiesen, die meine Seele mit dieser Erde und ihrem innewohnenden Zauber verbanden.

Wie all das auf die eine oder andere Weise ein Teil meines Lebens geworden ist, beschreibt die Verwirklichungsmöglichkeit von Träumen.

 

Uns ans Erinnern zu erinnern ist der Anfang von bewusster Veränderung

Und doch habe ich seit Jahren keine neuen Visionenbilder gesammelt.

Das an diesem Wochenende wieder zu tun, war … der Anfang einer Veränderung.

Ich versank seit langem zum ersten Mal zwischen Raum und Zeit, fiel mit all meinem Sein zwischen die Farbmoleküle der bedruckten Magazinseiten, fand mich in einzelnen Worten und in so vielen Momenten, die als Fotos festgehalten waren.

Allein der Akt, diese Bilder und Buchstaben aus den Zeitschriften zu reißen, war besser als jedes Shoppinggefühl.

Da waren so viele Erinnerungen daran, was ich liebe, was mir guttut, wer ich bin und sein und bleiben will.

So viele Aufnahmen davon, was in meinem Leben Raum erfahren soll, und davon, was in meinem Leben bereits Raum hat.

Das zu würdigen und zu sehen, die winzigen und großen Details, ließ mich durch Welten wandern.

Die Welten in mir und um mich.

Ich spürte den Regen, roch den Mulch, hörte das Knistern von Frost auf reifen Hagebutten, spürte die Glitzerpailletten an meinem Körper beim Tanzen auf Festivals, die Natursteinstufen meines zukünftigen Gartens unter meinen Füßen, öffnete die Schlafzimmerterrassentür hinein ins Grüne, hörte das Feuer, an dem ich mit Freunden saß, vom Sternenhimmel geküsst.

Ich schmeckte die selbstangebaute Kresse aus meiner Kindheit und roch die Sonne auf den Terrakotta-Amphoren, aus denen in meiner Jugend Erdbeeren und andere Leckereien sprossen.

Plötzlich sah ich all das Schöne, das bereits in meinem Leben passiert war, und all das Schöne, was noch kommen würde.

 

Unsere Träume  entspringen in unserem Herzen

Wenn wir unserem Herzen zuhören, finden wir diese Visionen, da, wo sie längst im Leben auf uns warten.

Ich jedenfalls fand sie: diese wunderschöne, kraftvolle Frau mit Falten im Gesicht, grauem, vom Wind zerzausten Haar, Wanderrucksack und Outdoorjacke zwischen Fels und Eis und Schnee.

Von ihr zu sprechen, von ihr als mir zu erzählen, von meiner Vision, hat diese Bilder mit Leben gefüllt und in mir verankert.

„Klar“, dachte ich mir, „eigentlich finde ich es gar nicht schrecklich, älter zu werden, ich will nur mein Bestes geben, dass ich dabei fit bleibe“, und irgendwie ist der Gedanke schön.

Genauso wie die Vorstellung, die Jahre, die ich durch das Kranksein verloren habe, nachzuholen indem ich (länger) lebe. Lebe!

Wie es kommt, weiß ich nicht, aber das ist okay.

Doch jetzt und hier zu spüren, dass das Altern nicht ein Ausstieg aus dem Leben und das Ende jeder Lebendigkeit bedeutet, durchdringt mich.

Diese Erkenntnis berührt mich wie der Wind in jenem Gebirge. Klar und prickelnd.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, dass es zu spät ist.

 

Und wieder einmal zeigt sich, das Zeit nur ein Wort ist: aber eines, mit dem sich Visionen weben lassen – egal zu welchem Zeitpunkt

„Du wirst wirklich schon 36?“, hat meine Dozentin gefragt.

„Ich habe dich für wesentlich jünger gehalten.“

Aber nein, ich werde 36, und diese Zahl schmeckt nach sonnengereiften Erdbeeren, nach Moos und Gras unter den Füßen, nach Eisbaden und nach Schweiß auf meinem Körper, während meine Muskeln zufrieden pochen.

40, denke ich mir dann, auch das ist eine wirklich schöne Zahl. Sie erzählt von Echtholzmöbeln und selbstangepflanzten Kräutern, von Spiegeleiern von den Hühnern im Garten und von Ton zwischen den Fingern.

Und 50, da sehe ich Farben – überall an meinen Fingern und meinem Malhemd, sehe meine Galerie und spüre den weichen Atem eines geliebten Tierbegleiters an meiner Seite.

60, mitten zwischen Felsen und Eis. Lebendig.

70, tanzend und liebend.

Mit 80 Jahren sitze ich im Schaukelstuhl mit meiner Katze auf dem Schoß, bin Radfahren oder im Garten beim Unkraut jäten und im Gespräch mit den befreundeten Vogelmitbewohnern.

Und so geht es weiter. Raum für Bücher, solche, die ich lese, und solche, die ich schreibe.

Raum für energetische Berührungen und Magie. 

Raum für Verbindung, die ich beim Tätowieren erfahre.

Raum für zarte, junge Sprossen, die aus alten Bäumen hervorbrechen, für Sonnenflecken im Schatten einer Erle am See im Sommer. Raum, für die braunen Halme, die sich dem Herbst der Witterung entgegenrecken, und für den Duft nach Schnee und Kerzenwachs im glitzernden Winter.

Raum dafür, die Kraft und die Vitalität, die mich die Bulimie und die Depressionen gekostet haben, vielfach zurückzugewinnen.

Alles das finde ich zwischen den buntbedruckten Papierfetzen des Visionboards und in meinem Herzen, wenn ich darüber spreche.

 

Vielleicht ist das ein Reminder für dich, daran, wer du bist und wie viel Leben in dir steckt. Und daran, dass wir manchmal nur ein paar Bilder, Worte und Symbole von dem entfernt sind, was längst da ist.

Larissa: psychologische und energetische Impulse 82234 Weßling

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Erkunden deines Selbst, deiner Träume und Visionen und bei ihrer Verwirklichung.

Es ist sehr viel mehr möglich, als wir es manchmal denken. Deine Larissa

PS: Hat dich der Blogbeitrag inspiriert? Dann teile ihn mit Menschen, von denen du glaubst, dass er sie auch inspirieren könnte ♡

Andersartigkeit:  Oder der Mut, Brücken zwischen den Welten zu weben

Ein See in mystische Nebel getaucht. Sonnenuntergang und Baumsilhouetten am Ufer. Eine Stimmung wie zwischen den Welten.

Erlenzauber: Die Furcht vor dem Unbekannten

Andersartigkeit ist auffällig und vieles Auffällige galt Jahrhunderte lang als Werk des Teufels. Zur Zeit der Hexenverbrennungen wurde die Schwarzerle wegen ihres „Bluts“ gefürchtet, das gebrochenem und geschnittenem Holz eine auffällige rote Farbe verlieh (heute weiß man, dass es sich dabei um ein Oxidationsphänomen handelt). Als Wächter der Übergänge zwischen Wasser und Land sollte sie Naturgeistern und anderen Schauerwesen ein Zuhause bieten.

Hier gabelt sich meine Geschichte gleich dreifach: Da ist das Übernatürliche, das durch Erklärung und Wissenschaft entmystifiziert wird. Daneben die  Magie, die noch immer ungeklärten wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten folgt. Und schließlich die Welt dazwischen – der Übergang . Die Brücke zwischen der Rationalität der Wissenschaft und der auf subjektiver Erfahrung und emotionaler Weisheit beruhenden Magie, die spätestens mit dem Begriff „Energie“ gemeinsamen Boden findet.

Nichts erscheint mir energiebordender als Übergange: Das, was zwischen den Welten liegt und sie verbindet. Die Brücke zwischen bekannter Norm und neuem Erleben.

Übergänge zeigen, dass Veränderung trotz einer Form der Beständigkeit möglich ist. Sie versinnbildlichen, dass die Verbindung von Andersartigem, ja, sogar Widersprüchlichem, besondere Schönheit und neue Perspektive gebärt. Ein Facettenreichtum, der nicht in jedem Augenblick greifbar ist. Wäre ich ein Elementar oder Geisterwesen, würde ich mich hier wirklich besonders wohlfühlen. Als Mensch tue ich es auf jeden Fall.

Übergänge weben Verbundenheit zwischen den Welten

Als ich die letzten Tage an eben so einem Ort, am Ufer eines kleinen Teiches zwischen Erlen und Weiden, verbringen durfte, hat es sich für mich so angefühlt, als spönne sich dort ein besonders starkes Netz der Magie. Magie, die Sprache der Seelen, der Natur, des Universums selbst.

Das Wispern des Laubes, gepaart mit einem liebkosenden Knistern auf meiner Haut, dessen Ursprung zumindest meines Wissens noch nicht in den physikalischen Größen wissenschaftlicher Erkenntnisse begründet liegt, hat mich tiefer atmen lassen und zutiefst inspiriert.

Ich finde, an solchen Orten riecht die Erde schwerer, das Gras würziger und das Laub satter. Alles riecht realer.

Der Duft hat sich wie ein Band durch meine Nasenflügel, über meine Kehle bis zu meinem Herzen gezogen. Wie eine Brücke aus Seelenatem. Mit einem Mal habe ich mich unendlich verbunden gefühlt.

Angst, die Seelenlicht frisst

Es war einer dieser vielen Momente, in denen meine Liebe zur Magie, wie kleine Feuerwerke der Freude unter meinen Fingernägeln brannte. Wissend, dass nur ein paar Schritte von mir entfernt, der Mensch saß, bei dem ich am meisten ich selbst sein wollte und dem ich am wenigsten von diesem meinem Seelenkern zeigte.

Aus Angst vor Verurteilung, weil mein Erleben anders ist? Aus Angst einer emotionalen Hexenverurteilung? Aus Angst ihn zu verlieren?

Ich kann ihm vertrauen, das hat er mir so viele Male bewiesen. In seiner Gegenwart fühle ich mich sicher. Wann immer mich Ängste berühren, sind es seine Art, seine Energie, die sanfte Wärme, die ich in seiner Gegenwart spüre, aber auch mein Mut mich diesen zu stellen, die meine Ängste erlösen. Normalerweise. Diesmal war es anders. Die Angst war zu groß.

Angst, dieses saugende, entkräftende Schwingungsfeld, das unsere Sinne vernebelt und unser Sein zerrüttet – wenn wir ihm uns hingeben.

Ich sollte es besser wissen. Ich weiß es besser.

Aber ich kann sie trotzdem nicht in jedem Moment verscheuchen und besonders nicht in dieser Situation, in denen es darum geht, mich so nackt zu zeigen, wie nie zu vor - vor jemanden, der mich so intensiv dazu bringt, mich selbst anzuschauen.

Woran glaube ich?

Meine Vorstellung und mein (Er-)Spüren um die mystische, energetische Welt, hat im Laufe meines Lebens schon viele Gesichter gehabt. Die meisten meiner Auslegungen und Erfahrungen, spielten sich gegenseitig in die Hände, ähnelten sich, schenkten sich nur noch mehr an Tiefe. Dann gab es eine Zeit in der all das nicht nur keine Rolle mehr spielte, sondern mir regelrecht absurd erschien.

Ich war mir einer Vision unendlich sicher gewesen, hatte unzählige „Beweise“ für ihre Bewahrheitung gesammelt, um dann festzustellen, dass alles doch ganz anders kam.

Ich war zutiefst verletzt von der Ent-täuschung meiner Auslegungen der geistigen Welt (oder vielmehr meiner Missinterpretation) und konnte mir ein Weiter-Daran-Glauben nicht mehr erlauben.

Ohne meinen Glauben an Seelen, Energien und einen größeren Zweck, war alles farbloser, so viel farbloser. Alles was den Wert des Lebens jemals für mich definiert hat ist auseinandergebröckelt.

Irgendwo in den Tiefen meines bitteren Selbsthinterfragens, habe ich gespürt, dass nichts von meiner Intuition kaputt gegangen war, nur weil etwas für mich so Großes nicht auf die Weise passiert war, wie ich es „intuitiv“ verstanden hatte.

Ja, ich hatte mich geirrt, aber im Kern, war trotzdem etwas Magisches geschehen und auch nur aufgrund meiner Fehlinterpretation. Am Ende habe ich ein viel größeres Geschenk erhalten, in einem anderen Gewand. Einem, das ich nicht gewählt hätte, weil ich etwas anderes zu wollen geglaubt habe. Obwohl ich immer wieder versuchte, mir das vor Augen zu führen, hat es gedauert, bis meine Wunden geleckt waren und ich wieder kleine, vorsichtige Schritte in Richtung eines energetischen Erlebens unserer Welt machen konnte. Unsicher, skeptisch, aber gleichzeitig so angezogen, wie eine Elster von funkelndem Schmuck. Dann plötzlich waren meine Magie, mein Spüren, mein Glauben wieder da und sie blieben.

Bis vor ein paar Monaten. Bis auf in den Momenten, wenn ich an ihn dachte. In den Momenten, wenn ich daran dachte, ihm diesen Teil von mir zu zeigen. In diesen Momenten, habe ich all das wieder von mir abgespalten.

Ich war plötzlich wie zwei Personen. Die eine, die so war wie vorher – wenn auch gebremst in ihrer Kreativität und Schaffenskraft und die, die alles In Frage stellen musste, um keinen Schmerz ausgesetzt zu werden.

Heilungen, Channelings, sogar Selenreisen … all das klang für die „andere“ plötzlich sooo nach kindlichem, magischem Denken und ver-rückt.

Und immer wieder übt das Leben mit uns uns selbst zu sehen

Das rationale Wissenschaft und mystische Energieerfahrungen im Grunde eins sind und nur unterschiedliche Formen von Verständnis bezeichnen (wobei Irren auf beiden Seiten möglich ist), dieses Gefühl begleitete mich schon lange, aber wenn ich mich abspaltete, fehlten mir plötzlich die Worte.

Ohne meine Worte, wurde das, was ich mein Leben lang (mit nur jener einen kurzen Pause) gefühlt hatte, immer mehr zum Nebel einer fragwürdigen Erinnerung.  Ich wollte nicht verurteilt werden ohne mich verteidigen zu können.

Vielleicht war das Gefühl dieser lähmenden Angst vor Ablehnung, projiziert auf diesen für mich so kostbaren Menschen, reine Selbstsabotage. Vielleicht muss ich auch gar nicht verstehen, was hier passiert ist und nur bejahen, dass ich Ich-sein will und dass ich mich für diese energetische Welt als meine gewählte Realität entscheide.

Ja! Vielleicht hat mich mein Leben einfach noch einmal gefragt: Wer bist du? Wer willst du sein?

Die Schönheit der Schwarzerlen und Weiden, der morgendliche Nebel über dem Weiher und die Wurzeln unter meinen nackten Füßen vor ein paar Tagen, haben mir die Antwort jedenfalls regelrecht entgegen geschrien:

„Genau die, die ich bin. Mit meiner Seele, meinem Spüren von anderen Seelen und meinem Glauben an Energie.“

Wenn wir ehrlich sind - zu uns selbst und zu anderen - nähren wir die Kraft, die das Bett unseres Lebens im Fluss unserer Seele formt.

Also habe ich mich entschieden, dass es an der Zeit ist, mich ihm zu zeigen. Oder vielmehr: mich mir selbst wieder voll und ganz zu zeigen.

Ich habe es getan habe und während ich diese Zeilen niederschreibe, blicke ich auf dem kleinen, totgeglaubten Bonsaibaum neben mir auf dem Tisch. Vor ein paar Wochen hatte ihn mein Chef hier draußen vor dem Laden in die Sonne gestellt, mit einem letzten Funken Hoffnung der Wiederbelebbarkeit.

Jetzt, kurz bevor ich ihn aufgegeben wollte, entdecke ich diesen winzigen, stecknadelkopfgroßen Blättersproß an seinem Stamm. Er will weiterleben und das, obwohl er doch schon wie tot aussah.

Einmal mehr keimt es auch in mir; ein Gedanke: Vielleicht ist es immer wieder die Entscheidung dafür, was unsere Realität sein soll, die unsere Realität gestaltet.

Nachtrag: Ich habe also wieder  angefangen mich ganz zu zeigen und mit einem Mal, sehe und spüre ich mich selbst wieder so viel mehr und dazu alles was mich umgibt... 

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