Der Seelenauftrag – ein Ruf der Seele

Tätowierte Frau die nach dem Wasserspiegel eines Weihers greift als sinnbild nach der Verbindung zur Seele und dem Seelenruf
Tätowierte Frau die nach dem Wasserspiegel eines Weihers greift als sinnbild nach der Verbindung zur Seele und dem Seelenruf

Seelenauftrag, Seelenruf, Seelenwege, Seelenberufung – gibt es das?

Haben wir einen Seelenauftrag: Kann es sein, dass wir für etwas geboren werden? Dass wir einen oder mehrere Aufträge haben – vielleicht solche für die Welt, das Wohl des Universums und andere (oder dieselben) für uns selbst, für die Entwicklung unserer Seele?

Als Kind habe ich nicht nur an dieses Konzept geglaubt, ich habe es gespürt.

Ich habe gespürt, dass ich dafür lebe, Geschichten zu erzählen. Ich wusste, dass mein Weg lange Zeit voller Dunkelheit sein würde, damit ich das Licht in den Schatten erkennen und die Schatten transformieren konnte, um später andere Seelen dabei zu begleiten – oder ihnen zumindest die Kraft zu geben, auch aus ihrer Dunkelheit Farben zu weben.

Ich wusste, ich musste darüber schreiben, wie ich mein Lebensglück aus der Dunkelheit herausfand, um anderen Menschen Mut zu machen – das war meine Seelenberufung.

 

Dieser Blogbeitrag ist aus der Kategorie persönlicher Erfahrungsbericht – Was hat das mit dir zu tun?

Ich schreibe hier über mich und doch für dich.

Wir alle erfahren das Leben unterschiedlich - meine Wahrheit ist nicht unbedingt deine, und meine Lösungen sind womöglich keine für dich.

Dennoch können wir voneinander lernen.

Wenn wir die Geschichten und Erfahrungen anderer lesen, bewegt das etwas in uns: sei es ein Widerstand, der sich aufbaut, oder eine Welle, die vorhandene Widerstände fortspült. Vielleicht wird eine Erkenntnis freigeschaufelt oder ein Samen gesät. Eventuell finden wir einen Spiegel, vielleicht auch einfach nur eine neue Perspektive, die zwar für uns selbst nicht gilt, aber für jemanden, den wir kennen.

Mögen dir diese Worte Türen öffnen, hin zu dir selbst.

 

Dunkelheit im Leben

Meine Dunkelheit bestand neben transgenerationalen Traumata aus Traumata in meinem eigenen Leben, aus denen wiederum eine langjährige Depression und später zusätzlich eine schwerwiegende Essstörung und Bulimie erwuchsen. Und mit diesen Folgen ging noch so viel mehr Dunkelheit einher.

Aber keine Dunkelheit ist tödlich, wenn wir in ihr genug Licht finden. Mein Licht war meine Hoffnung, dass Veränderung möglich war und dass die Welt ein kleines bisschen heller würde, wenn ich dies bewies.

Ich wusste wohl, dass ich mich irren konnte, und war doch gewiss, dass mein inneres Gefühl nicht grundlos in mir herrschte.

 

Der innere Kompass

Mein innerer Kompass war stark und diese inneren Überzeugungen trugen mich durch all die Jahre, in denen Schmerz mein täglicher Begleiter war.

Ich wusste, was mich auf irdischer Ebene krank machte, und auch diese Umstände zu ertragen wurde leichter, weil ich eines Tages über sie und ihre Veränderung schreiben würde – eines Tages, wenn meine Welt und ich geheilt waren – heiler als in den dunklen Jahren.

 

Der Tag der erfüllten Seelenberufung

Dann kam dieser Tag, an dem ich bereit war, meine Seelenberufung zu erfüllen – wobei es kein Tag war, sondern ein Prozess, der in mein Leben sickerte.

Irgendwann blickte ich zurück auf die vergangenen Jahre, Monate und Wochen und bemerkte, dass ich seit geraumer Zeit auf der anderen Seite meiner einstigen Dunkelheit stand.

Das musste ich mit der Welt teilen, mit den Menschen und Seelen, die inmitten ihrer Dunkelheit keinen Ausweg sahen, oder denen durch andere die Hoffnung auf ein besseres Leben genommen wurde.

Ich hatte kein Geheimrezept oder allgemein gültiges Heilmittel entwickelt – wir alle sind anders, stammen aus unterschiedlichen Gegebenheiten und sind von verschiedenen Voraussetzungen umgeben: was mich gerettet hat und mir Lebensfreude brachte und bringt, kann unwesentlich oder nicht umsetzbar für jemand anderen sein.

Aber mir war etwas gelungen, das als unerreichbar unterstellt wurde. Etwas, das für mich durch Mosaiksteine ermöglicht worden war, die für andere unwesentlich und bedeutungslos schienen.

Für mich zeigt das, dass sehr viel mehr Heilung und Lebensglück möglich ist, als wir manchmal glauben und glauben gemacht werden.

 

Heilung ist möglich, das musste ich mit der Welt teilen! –
oder war das gar nicht mein Seelenauftrag?

In mir war über all die Jahre ein klares Bild davon entstanden, wie ich diesen Seelenauftrag in die Welt bringen würde: durch meine Bücher!

Der Inhalt jener Bücher war in jeder Sekunde meines vorangegangenen Lebens präsent.

Mein ganzes Leben erlebte ich wie eine Geschichte, und nichts war für mich natürlicher, als es als solche niederzuschreiben.

Ich erarbeitete ein Exposé und eine Leseprobe, um das erste Buch an Verlage zu schicken, und auf einmal wurde mir bewusst: Das kannst du gar nicht, das darfst du gar nicht – denn du erzählst nicht nur deine Geschichte, sondern mit ihr die Geschichten vieler anderer (aus deiner subjektiven Sicht).

Und obwohl ich für viele Menschen Liebe und Dankbarkeit in meinen Worten ausdrückte, waren da auch Szenen, die andere in ein schlechtes Licht rückten.

Meinen Heilungsweg losgelöst von Beziehungen und Begegnungen zu erzählen, schien mir unmöglich – wo doch Beziehungen einen so wesentlichen Teil in unserem Leben – zumindest in dem meinen – ausmachen. Hatte ich mich mit diesem Seelenauftrag geirrt?

 

Eine zerbrochene Gewissheit, ein zerbrochener Traum

Meine Gewissheit zerbrach.

Wochenlang wälzte ich diese moralischen Bedenken und wog sie gegen mein inneres Bild auf, das mich solange am Leben gehalten hatte.

Die "Illusion" für die ich weitergelebt hatte, von der ich geglaubt hatte, dass sie meine Seelenaufgabe war.

Ein Buch über meinen Weg erfolgreich zu veröffentlichen, war, wie ich mir jetzt eingestand, das, was ich mir als Belohnung ausgemalt hatte – mein Ausgleich für das erlebte Leid.

Während meiner Recherche, wie ich mit diesem Thema umgehen konnte, stieß ich auch auf die gesetzliche Bestätigung meines eigenen Empfindens: Ohne die Einwilligung der betreffenden Personen war mein Projekt unmöglich, und jene Personen willigten nicht ein – auch nicht in eine gemeinsame Erarbeitung eines solchen Buches.

Und natürlich verstand ich das, und doch: Für mich zerbrach nicht nur der Rahmen meiner inneren Welt, sondern auch mein großer Traum, der Anker, der mich solange gehalten hatte.

Nach diesem Bruch sickerte etwas der alten Dunkelheit in mich zurück – nur zwischen Wachsein und Schlaf, nachts oder am Morgen, nur ein Hauch und nur die Depression (nicht die Essstörung :)), die mich darauf hinwies, dass etwas jetzt nicht mehr stimmt.

Die Depressionen traten immer dann in Erscheinung oder verstärkten sich, wenn ich mich von meinem Seelenweg (bzw. dem, was ich als diesen in mir spürte) und meiner Heilung entfernte, und umgekehrt. Also doch ein Ruf meiner Seele? Oder war das alles Wunschdenken?

 

Was bleibt?

Neben diesem Gedanken blieb mein Erfolg: eine so schwere Krankheit (die Bulimie) besiegt zu haben und eine andere (die Depressionen) als Warnsignal-System so viel besser steuern zu können, auch wenn sie sich nun wieder etwas aufbäumte.

Es blieb die Dankbarkeit, dass meine Lebensumstände nun andere waren.

Nur schien all das fad und hohl im Kontrast zu dem, was mein Leben sonst ausmachte: Denn da waren immer noch die finanziellen, beruflichen und sozialen Mangelfolgen der verlorenen Chancen, die die Jahre davor verschluckt hatten.

Mich schmerzte, dass das vergangene Leid nun doch keinen höheren Sinn in sich barg – zumindest nicht sichtbar oder nicht den, den ich mir ausgemalt hatte –, und ich war wütend, nicht über meine eigene Geschichte sprechen/schreiben zu dürfen.

Und schließlich war ich enttäuscht über meine Naivität, über meinen Glauben an Seelenberufungen.

 

Seelen- und Lebenswege voller Überraschungen

Nun bin ich schon öfter Zeugin geworden, wie das Leben uns mit Wegen überrascht, die wir nicht erwartet haben und die Seelenglück mit sich bringen – nicht selten ausgerechnet hinter den Ecken und Straßenbiegungen, die zu nehmen wir gezwungen waren, als sich der von uns geplante Wegverlauf als unbegehbar herausgestellte.

So bin ich jetzt, mehr als ein Jahrzehnt später, als ich es mir zum ersten Mal ausmalte, und nach vielen augenscheinlichen Misserfolgen und „Versagen“, Tätowiererin.

Auch wenn ich hier wirtschaftlich nur am Anfang stehe, lacht mein Herz in jeder Sekunde, in der ich diesen Beruf leben darf.

Mein soziales Netz ist gestärkt, obgleich ich weiß, dass Beziehungen immer eine flexible, bewegliche Komponente in meinem Leben sein werden.

Und wer weiß, vielleicht wird sich der Traum vom veröffentlichten Buch noch erfüllen – vielleicht nur in einer anderen Form.

Ich mache weiter.

Nach vielen Abwägungen entschied ich mich dafür, eine Fiktion zu schreiben: eine Geschichte, die nicht meine eigene ist, aber zumindest meine tatsächlichen Erfahrungen des Erlebens und der Formen meiner Depressionen, Bulimie und deren Heilung nachzeichnet.

Diese Authentizität halte ich für wichtig, da so viel Stigma über Bulimie, Sucht im Allgemeinen, Depressionen und andere psychische Kämpfe existiert und so wenig, worin Betroffene sich selbst wiederfinden und ihre eigenen Erfahrungen validieren können.

 

Die Kraft der Geschichten: Fiktion vs Wirklichkeit

Während mein Exposé über meinen persönlichen Weg so erfolgsversprechend und vermarktbar erschien, war ich mir bei dieser zweiten Version unsicher.

Reicht eine Fiktion, um anderen Menschen Hoffnung für ihre eigene Heilung zu geben und sie zu inspirieren, ihr eigenes Seelenglück zu finden?

Erste Rückmeldungen bejahten dies. Und auch für mich gab es Romanfiguren, die in erfundenen Welten lebten und trotzdem zu Rollenmodelle für mich wurden, die mich hielten und inspirierten und zu der machten, die ich heute bin.

Dafür gibt es doch Geschichten – egal ob wahr oder fiktiv: um uns zu helfen in uns  Universen zu erbauen, die in unsere äußere Welt schwappen. Um Türen in uns zu öffnen, damit wir mehr sehen, mehr hören, mehr spüren, mehr schmecken, mehr werden. Und um das, was bereits ist, voll und ganz erfahren.

Jedenfalls bin ich überzeugt, dass kein Traum grundlos in uns pocht – dass Träume stets Wegweiser und Propheten sind. Ihre Manifestierung mag Zeit und Einsatz brauchen, und manchmal müssen sie erst "übersetzt" werden, damit wir begreifen was sie uns sagen.

 

Unseren Seelenauftrag zu verstehen, braucht einen guten Zugang zu unserer Intuition

Unseren Seelenauftrag zu verstehen, braucht einen guten Zugang zu unserer Intuition, Mut und ein Hinhören: Was will denn ich?

Vielleicht ging es meiner Seele oder dem Universum tatsächlich nur darum, dass ich etwas hatte, das mich weitermachen ließ.

Meine Träume haben mein Überleben gesichert und meine Heilung ermöglicht. Reicht das nicht?

Und vielleicht geht es jetzt um einen Abschied … Ich glaube, ich bin ganz gut im Loslassen, aber auch darin, weiterzumachen, selbst dann, wenn etwas nicht klappt. Zum x-ten Mal.

„Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es!“ Erich Kästner

„Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es!“, dieser Satz von Erich Kästner begleitet mich seit einigen Jahren, und für mich bedeutet er auch: „Es entsteht Gutes, tut man es."

Ja, etwas in mir sagt noch immer: Es gibt Menschen, die eine Bestätigung brauchen, dass die Dunkelheit weichen kann, dass Heilung möglich ist. Und ich kann das bestätigen!

Und dann ist da diese tiefe Gewissheit in mir, die allen Widerständen zum Trotz blieb: Ich will anderen Betroffenen sagen, dass sie ein Recht auf ihre Hoffnung haben und dass sie ein Recht haben, an ihr Lebensglück zu glauben, und dass, wenn sie es selbst gerade nicht können, andere – jemand wie zum Beispiel ich – genau das für sie tun können. Zusammen sind wir stärker!

 

Und für dich bedeutet das natürlich, dass, wenn du an einem dunklen Punkt in deinem Leben stehst oder vor einer Herausforderung, die dich daran hindert, deinem Seelenweg zu folgen: Gib nicht auf!

Veränderungen sind möglich.

Es gibt sehr viel mehr Lösungen, als uns beigebracht wurde, und sogar unsere fabelhafte Fantasie vermag es nicht, jede Möglichkeit zu erkennen.

Manchmal hilft eine Bitte nach oben, nach innen, ins Feld der Schwingung: "Führe mich, führt mich zum besten Wohl aller und zu meinem besten Wohl".

Und manchmal hilft es, Hilfe bei anderen zu suchen, gemeinsam neue Wege zu entdecken oder mit Hilfe von außen Kraft zu tanken, um überhaupt eine Grundlage zu schaffen, wieder weiterzugehen.

Hier sollt du jedenfalls eine ganze Box an Tools finden, die dich unterstützen, sei es in Form eines Gesprächs, von Energiearbeit oder durch Worte.

Larissa: psychologische und energetische Impulse 82234 Weßling

PS: Normalerweise schreibe ich gerne über das, was bereits geschafft, bereits erkannt, verstanden oder überwunden ist – eben im Sinne von: Es ist möglich!

Aber dazwischen liegen manchmal viele Schritte, und auch damit bist du nicht allein, deshalb teile ich dies mit dir. Deine Larissa

PS: Hat dich der Blogbeitrag inspiriert? Dann teile ihn mit Menschen, von denen du glaubst, dass er sie auch inspirieren könnte ♡

1 einfacher Weg, um deine Träume und Visionen jetzt zu verwirklichen

Visions- und Traumcollage aus zeitungsabrissen mit dem text: Visionen - Hörst du dein Innerstes, wenn es dich erinnern will, wer du bist? Spürst du deine Seele, wenn sie zu dir spricht? ♡ llichtermeer.de
Visions- und Traumcollage aus zeitungsabrissen mit dem text: Visionen - Hörst du dein Innerstes, wenn es dich erinnern will, wer du bist? Spürst du deine Seele, wenn sie zu dir spricht? ♡ llichtermeer.de

Plötzlich schmeckt das Leben nach all den Möglichkeiten, die ich mir erträume:

Ich werde 36, gehe auf die 40 zu, und auf einmal fühle ich in diesen Zahlen Freiheit, Wildheit, Lebendigkeit und Farben. So wie in diesen abgekauten Klischeesprüchen, der jetzt nach meiner Wahrheit schmeckt: Das Leben fängt  gerade erst an – oder zumindest einmal mehr 😉

Plötzlich schmeckt das Leben nach all den Visionen und Möglichkeiten, die ich mir erträume

Ich werde 36, gehe auf die 40 zu, und auf einmal fühle ich in diesen Zahlen Freiheit, Wildheit, Lebendigkeit und Farben. So wie in diesen abgekauten Klischeesprüchen, der jetzt nach meiner Wahrheit schmeckt: Das Leben fängt  gerade erst an – oder zumindest einmal mehr 😉

 

Alt werden – wer will das überhaupt?

Ich dachte nie viel über das Altern nach. Zuerst nicht, weil ich glaubte, wegen der Bulimie, nicht älter als 19 zu werden, und später, als ich eben doch älter als 19 war, weil die Depressionen und die Bulimie keine besondere Lust auf ein langes Leben machten.

Ich war so müde.

Als ich mehr und mehr heilte und mehr und mehr Lust auf das Leben bekam, blieb eine andere Schwere, die das Altern schwierig machte oder zumindest zu einer Sache, an die ich nicht viele Gedanken verschwenden wollte.

 

Zerschellte Hoffnungen?

Ich hatte so viel Lebenszeit verloren, die Bulimie und Depressionen hatten so viele Chancen verschluckt, dass ich keine wirkliche Option für meine finanzielle Absicherung im Alter sah (wobei ich sowieso sehr gerne meine Arbeit bis zum Schluss ausüben wollte und möchte).

Als ich noch Bulimie hatte, war ich überzeugt, dass ich, sobald ich sie los wäre, erblühen würde: gesundheitlich und auch optisch.

In meinem Kopf war der Sieg über diese schwere Krankheit wie die Verleihung eines Ordens, der das ganze Leben zum Besseren wendet.

Ich war überzeugt, dass die Müdigkeit und die vielen Schmerzen dann Vergangenheit würden, weil jede Zelle in meinem Körper neue Kraft entwickeln würde.

Stattdessen blieb ich müde, verlor die Hälfte meiner Haare, meine Haut wurde schlaffer, meine Schlupflider senkten sich, und mein Immunsystem war so schlecht, dass ich nur noch unregelmäßig Sport treiben konnte, bis ich kaum mehr Muskeln hatte.

Das hatte vermutlich nicht nur mit meiner Heilung zu tun, aber so oder so hat es meine Vision nicht erfüllt.

Nicht nur? Warum verbinde ich diese "negativen" Aspekte überhaupt mit meiner Heilung? Nun, weil als die Bulimie nicht mehr mein Regulator war, musste ich Gefühle aushalten. Ziemlich viele und ziemlich heftige, und definitiv hat das erschöpft. Ganz zu schweigen von den Situationen, die jetzt, nach meiner Heilung, erst sortiert werden müssen und konnten. Daneben gab es aber auch andere Faktoren, wie Corona, die sicher ihren Beitrag geleistet haben.

Nichtsdestotrotz geht es mir definitiv in sehr vielen Dingen sehr sehr viel besser als mit der Bulimie (darüber werde ich in einem anderen Blogbeitrag schreiben, der dann hier verlinkt wird). Bulimie ist zerstörerisch, sie tötet, und das auf keine schöne Weise. Sie zu überwinden ist möglich und definitiv das größte Geschenk und das Bedeutsamste, was ich jemals erreicht habe.

Nicht nur? Warum verbinde ich diese "negativen" Aspekte überhaupt mit meiner Heilung? Nun, weil als die Bulimie nicht mehr mein Regulator war, musste ich Gefühle aushalten. Ziemlich viele und ziemlich heftige, und definitiv hat das erschöpft. Ganz zu schweigen von den Situationen, die jetzt, nach meiner Heilung, erst sortiert werden müssen und konnten. Daneben gab es aber auch andere Faktoren, wie Corona, die sicher ihren Beitrag geleistet haben.

Nichtsdestotrotz geht es mir definitiv in sehr vielen Dingen sehr sehr viel besser als mit der Bulimie (darüber werde ich in einem anderen Blogbeitrag schreiben, der dann hier verlinkt wird). Bulimie ist zerstörerisch, sie tötet, und das auf keine schöne Weise. Sie zu überwinden ist möglich und definitiv das größte Geschenk und das Bedeutsamste, was ich jemals erreicht habe.

Wo war die vitale, strahlende, vor Kraft protzende Larissa?

Ich sorgte für mich, aber da war immer noch Stress, denn ich stand mit 35 an einem Punkt, an dem andere mit Anfang zwanzig stehen**: ich musste (und durfte) das Leben komplett neu kennenlernen und stand in den Babyschuhen meiner zukünftigen Karriere. Das war mit jeder Menge Prüfungsstress für meine systemische traumaintegrale Beraterinausbildung und dem Gründungsstress für mein Handpoke-Tattoo-Gewerbe verbunden. Ganz zu schweigen davon, dass da kaum Geld in meinen Taschen oder auf meinem Konto war.

Daneben gab es hier und da immer noch Nächte, in denen ich nicht sonderlich gut schlief.

Meine energetischen Healings unterstützten mich, machten meinen Kopf wieder frei und beruhigten meine Nerven, aber manchmal war ich schlicht zu faul, auf diese Weise für mich zu sorgen.

Als sich all das nicht besserte, stand da neben der drohenden Armut plötzlich auch noch Gebrechlichkeit auf dem Altwerden-Regal und dazu das Gefühl, meinen Wert einzubüßen, durch die verlorene Attraktivität (eine Bewertung, die ich selbstverständlich nur an mich selbst stellte, denn in anderen Menschen finde ich immer etwas Schönes, egal, wie sie aussehen. Besonders ältere Frauen sind in meinen Augen oft attraktiv. Und gerade kann ich diese Wertverknüpfung auch wieder voneinander trennen ;)).

Vielleicht war ich deshalb verwundert, als ich mich plötzlich als gealtert und nicht attraktiv empfand und das mit gerade einmal 35 Jahren.

**Ja, ich weiß, dass man nicht unbedingt mit 20, 16 oder zu einem anderen bestimmten Zeitpunkt vor den großen Schritten des Sich-selbst-Versorgens steht. Das kann immer passieren und immer wieder - aber ihr wisst ja, wenn man gerade in einer Negativschleife steckt, dann sind Verallgemeinerungen und Schubladen herrlich zur Unterstreichung des Standpunkts. Noch herrlicher ist es, wenn man sie dann umkippt. 🙂

**Ja, ich weiß, dass man nicht unbedingt mit 20, 16 oder zu einem anderen bestimmten Zeitpunkt vor den großen Schritten des Sich-selbst-Versorgens im Leben steht. Das kann immer passieren und immer wieder - aber ihr wisst ja, wenn man gerade in einer Negativschleife steckt, dann sind Verallgemeinerungen und Schubladen herrlich zur Unterstreichung des Standpunkts. Noch herrlicher ist es, wenn man sie dann umkippt. 🙂

 

Das Leben umkrempeln

Sollte das nun wirklich zu einem Thema für mich werden, wo es doch so viele andere, wesentlich wichtigere Dinge gibt?

Aber ja, irgendwie schon, denn sich mit sich selbst nicht wohl zu fühlen, ist ein doofes Gefühl, und das färbt nun mal auch andere Momente des Lebens.


Ich musste etwas tun: meine Resilienz aufbauen, mir mit einem Healing durch jemand anderen als mich selbst helfen lassen (weil es manchmal einfach leichter und schöner ist, wenn jemand anderes das übernimmt und es tat wirklich gut), das Immunsystem stärken und dann wieder Sport treiben.

Ich machte eine Darmaufbaukur, hörte auf, konventionelle Shampoos zu verwenden, und wusch meine Haare nur noch mit Kaffee, einem Spritzer Zitronensaft und Waschnuss und ging möglichst jeden Tag mindestens eineinhalb, manchmal zwei Stunden an der frischen Luft spazieren.

All das tat mir gut. Aber die komischen Gefühle, sobald ich in den Spiegel blickte, blieben und auch die angst vor der Zukunft.

Zumindest mochte ich meinen Körper.

Was meine Auf-eigenen-Beinen-stehen-Zukunft betraf, so beruhigte ich mich immer wieder damit, dass ich wirklich alles dafür tat, um sie zu ermöglichen und auch dass dies dann so blieb.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, sind wir noch lange nicht zu spät.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, sind wir noch lange nicht zu spät.

 

Visionen spielerisch ins Leben holen

Jetzt gerade sitze ich in dem bequemen Ohrensessel in meiner Küche und fühle mich stark.

Vom Leben durchtränkt und – trotz meines veränderten Aussehens, der immer noch nicht wieder vollen Haare und der faltigeren und schlaffen Haut – wieder schön.

Aber nicht (nur) wegen der Kur, noch wegen dem vielen Spazierengehen, sondern wegen etwas anderem.

Ich wurde an mich erinnert.

Daran, wie viel Kraft in Bildern liegt, in dem, was wir uns ausmalen und dem wir eine symbolische Form geben.

Das verdanke ich einem Stapel Magazine, Klebstoff, Glitzerstaub und meiner großartigen Dozentin, die den Abschluss meiner Ausbildung zur systemischen traumaintegralen Beraterin mit der Gestaltung eines Visionsboards abgerundet hat.

Visionboards. Wie kraftvoll der Effekt eines solchen Visionscollage sein soll, habe ich hundertmal gehört.

So oft, dass die Botschaft in meiner Wahrnehmung zu einer ausgelutschten, hohlen Weisheitshülle zerfiel.

Wieso eigentlich? Immerhin hatte ich die Effekte eines solchen Visionboards oft genug gefühlt.

Die Tagebücher aus meiner Jugendzeit sind voll mit Fotos von Menschen und Details, Natur und Tieren, die etwas verkörpern, was Teil meines Lebens werden sollte oder tiefer Ausdruck meiner Seele war.

Ich konnte stundenlang in Prozessen dieser Selbsterkundung und Selbstwerdung versinken. Spielerisch, voller Leichtigkeit und im starken Feuer meiner Träume.

Da waren die knalligen, schwarz-gelben Pumaschuhen, die ich mir Wochen später, entgegen der scheinbaren finanziellen Möglichkeiten, doch leisten konnte; die Zeichnungen von Händen, die Licht umfassen als symbolischer Anker für spirituellen Energiearbeit als Beruf.

Ich erinnere mich an die landschaftlichen Eindrücke von Ländern, die ich bereisen wollte (und heute bereist habe) bis hin zu Tonnen an Fotos, Symbolen und Worten zu den beiden wertvollsten Themen in meinem Leben: der Liebe und dem Schreiben.

Wenn ich jetzt an diese Visionsbilder denke, geht mein Herz auf:

Xena als Vorbild für Power und Selbstbewusstsein, die Charmed-Schwestern, die für mich die Verbindung zur Magie, aber auch Selbstverwirklichung und überbordende Kraft verkörperten, die nebelverhangenen Waldwiesen, die meine Seele mit dieser Erde und ihrem innewohnenden Zauber verbanden.

Wie all das auf die eine oder andere Weise ein Teil meines Lebens geworden ist, beschreibt die Verwirklichungsmöglichkeit von Träumen.

 

Uns ans Erinnern zu erinnern ist der Anfang von bewusster Veränderung

Und doch habe ich seit Jahren keine neuen Visionenbilder gesammelt.

Das an diesem Wochenende wieder zu tun, war … der Anfang einer Veränderung.

Ich versank seit langem zum ersten Mal zwischen Raum und Zeit, fiel mit all meinem Sein zwischen die Farbmoleküle der bedruckten Magazinseiten, fand mich in einzelnen Worten und in so vielen Momenten, die als Fotos festgehalten waren.

Allein der Akt, diese Bilder und Buchstaben aus den Zeitschriften zu reißen, war besser als jedes Shoppinggefühl.

Da waren so viele Erinnerungen daran, was ich liebe, was mir guttut, wer ich bin und sein und bleiben will.

So viele Aufnahmen davon, was in meinem Leben Raum erfahren soll, und davon, was in meinem Leben bereits Raum hat.

Das zu würdigen und zu sehen, die winzigen und großen Details, ließ mich durch Welten wandern.

Die Welten in mir und um mich.

Ich spürte den Regen, roch den Mulch, hörte das Knistern von Frost auf reifen Hagebutten, spürte die Glitzerpailletten an meinem Körper beim Tanzen auf Festivals, die Natursteinstufen meines zukünftigen Gartens unter meinen Füßen, öffnete die Schlafzimmerterrassentür hinein ins Grüne, hörte das Feuer, an dem ich mit Freunden saß, vom Sternenhimmel geküsst.

Ich schmeckte die selbstangebaute Kresse aus meiner Kindheit und roch die Sonne auf den Terrakotta-Amphoren, aus denen in meiner Jugend Erdbeeren und andere Leckereien sprossen.

Plötzlich sah ich all das Schöne, das bereits in meinem Leben passiert war, und all das Schöne, was noch kommen würde.

 

Unsere Träume  entspringen in unserem Herzen

Wenn wir unserem Herzen zuhören, finden wir diese Visionen, da, wo sie längst im Leben auf uns warten.

Ich jedenfalls fand sie: diese wunderschöne, kraftvolle Frau mit Falten im Gesicht, grauem, vom Wind zerzausten Haar, Wanderrucksack und Outdoorjacke zwischen Fels und Eis und Schnee.

Von ihr zu sprechen, von ihr als mir zu erzählen, von meiner Vision, hat diese Bilder mit Leben gefüllt und in mir verankert.

„Klar“, dachte ich mir, „eigentlich finde ich es gar nicht schrecklich, älter zu werden, ich will nur mein Bestes geben, dass ich dabei fit bleibe“, und irgendwie ist der Gedanke schön.

Genauso wie die Vorstellung, die Jahre, die ich durch das Kranksein verloren habe, nachzuholen indem ich (länger) lebe. Lebe!

Wie es kommt, weiß ich nicht, aber das ist okay.

Doch jetzt und hier zu spüren, dass das Altern nicht ein Ausstieg aus dem Leben und das Ende jeder Lebendigkeit bedeutet, durchdringt mich.

Diese Erkenntnis berührt mich wie der Wind in jenem Gebirge. Klar und prickelnd.

Wenn wir später dran sind als andere, heißt nicht, dass es zu spät ist.

 

Und wieder einmal zeigt sich, das Zeit nur ein Wort ist: aber eines, mit dem sich Visionen weben lassen – egal zu welchem Zeitpunkt

„Du wirst wirklich schon 36?“, hat meine Dozentin gefragt.

„Ich habe dich für wesentlich jünger gehalten.“

Aber nein, ich werde 36, und diese Zahl schmeckt nach sonnengereiften Erdbeeren, nach Moos und Gras unter den Füßen, nach Eisbaden und nach Schweiß auf meinem Körper, während meine Muskeln zufrieden pochen.

40, denke ich mir dann, auch das ist eine wirklich schöne Zahl. Sie erzählt von Echtholzmöbeln und selbstangepflanzten Kräutern, von Spiegeleiern von den Hühnern im Garten und von Ton zwischen den Fingern.

Und 50, da sehe ich Farben – überall an meinen Fingern und meinem Malhemd, sehe meine Galerie und spüre den weichen Atem eines geliebten Tierbegleiters an meiner Seite.

60, mitten zwischen Felsen und Eis. Lebendig.

70, tanzend und liebend.

Mit 80 Jahren sitze ich im Schaukelstuhl mit meiner Katze auf dem Schoß, bin Radfahren oder im Garten beim Unkraut jäten und im Gespräch mit den befreundeten Vogelmitbewohnern.

Und so geht es weiter. Raum für Bücher, solche, die ich lese, und solche, die ich schreibe.

Raum für energetische Berührungen und Magie. 

Raum für Verbindung, die ich beim Tätowieren erfahre.

Raum für zarte, junge Sprossen, die aus alten Bäumen hervorbrechen, für Sonnenflecken im Schatten einer Erle am See im Sommer. Raum, für die braunen Halme, die sich dem Herbst der Witterung entgegenrecken, und für den Duft nach Schnee und Kerzenwachs im glitzernden Winter.

Raum dafür, die Kraft und die Vitalität, die mich die Bulimie und die Depressionen gekostet haben, vielfach zurückzugewinnen.

Alles das finde ich zwischen den buntbedruckten Papierfetzen des Visionboards und in meinem Herzen, wenn ich darüber spreche.

 

Vielleicht ist das ein Reminder für dich, daran, wer du bist und wie viel Leben in dir steckt. Und daran, dass wir manchmal nur ein paar Bilder, Worte und Symbole von dem entfernt sind, was längst da ist.

Larissa: psychologische und energetische Impulse 82234 Weßling

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Erkunden deines Selbst, deiner Träume und Visionen und bei ihrer Verwirklichung.

Es ist sehr viel mehr möglich, als wir es manchmal denken. Deine Larissa

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Die 2 Key-Ingredients zur Verwirklichung unserer Träume: Dranbleiben und Pausen machen

Foto einer Pflasterseinstraße als Symbol für die Wegbereitung der Selbstverwirklichung mit dem Text: Deine Träume zu verwirklichen erfordert oft Dranzubleiben und dir trotzdem Pausen zu gönnen.

Auf dem Weg zur Verwirklichung unserer Träume spielen zwei entscheidende Zutaten eine herausragende Rolle: Das kontinuierliche Dranbleiben und das bewusste Setzen von Pausen.

Leichter gesagt als getan. In diesem persönlichen Erfahrungsbericht reflektiert die Autorin über das Streben nach Erfolg, und über die kreative Überwindung von Selbstzweifeln. Dabei legt sie den Fokus auf Selbstfürsorge durch Pausen und die Balance zwischen verschiedenen Projekten.

Möge dich dieser Text inspirieren, dich selbst näher kennenzulernen, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und auf dich aufzupassen: ob es mehr Disziplin oder Rücksicht bedarf.

 

Endlich Durchstarten

Manchmal bin ich überfordert von all den Dingen, die nötig zu sein scheinen, um meinem Herzensweg "durchzustarten" und das mit Mehrwert für die Welt oder zumindest für ein paar Menschenherzen.

"Durchzustarten" bedeutet für mich, genug Geld zu verdienen, um davon leben zu können, mein Leben nach meinen Vorstellungen zu gestalten und gleichzeitig anderen Mut zu machen und Kraft für ihren Lebensweg zu schenken.

So wie mich wundervolle Menschen – Autoren, Künstler, Psychologen und andere Lebenskünstler – durch ihre Berufungen inspiriert und durch schwierige Phasen meines Lebens getragen haben.

Warum ich in Wirklichkeit bereits "durchgestartet" bin, erfährst du, im nächsten Post.

 

Was alles zu tun ist für die Sichtbarkeit: Instagram, YouTube oder doch Podcasten?

Nach Monaten intensiver Arbeit an meiner Website, dem Gewinn neuer Erkenntnisse, regelmäßigem Schreiben und der prägenden Zusammenarbeit mit einer wunderbaren Lektorin sowie Aus- und Fortbildungen in psychologischer und traumasensibler Beratung, Pausen, Energiearbeit und dem Üben von Tattoos an freiwilligen Modellen, stehe ich jetzt vor meiner Abschlussarbeit, und in 3 Monaten beginnt der nächste Lebensabschnitt.

Damit wird das Klopfen der Marketingpolizei an meiner Tür lauter.

Meiner inneren Marketingpolizei übrigens. Die sagt, Fräulein, jetzt müssen Sie sichtbar werden.


Das bedeutet, socializen, regelmäßiger Blogartikel schreiben und, wenn nötig, auf Instagram präsenter sein. Bis auf die Blogartikel (ohne das Wort "regelmäßig") schüttle ich nichts davon so leicht aus den Ärmeln.

Nach fast einem Jahr Pause überlege ich, wieder ein Youtube-Video hochzuladen – ein Video, das ich allerdings noch produzieren muss. Kann und will ich das gerade überhaupt?

Vielleicht doch lieber einen Podcast starten. Damit liebäugle ich seit 10 Jahren – aber irgendwie habe ich vor dem Gedanken auch Respekt.

 

Herausforderung der Selbstverwirklichung 

Herausforderungen dieser Art gibt es genug. Gedanken wie: Habe ich wirklich etwas Wichtiges zu sagen? Mehr als: „Ja, es ist möglich, seelische Heilung zu erfahren und dass sich das Leben positiv verändern kann. Ja, es werden Herausforderungen bestehen bleiben, aber unser Umgang mit ihnen kann leichter werden. Zumindest war es bei mir so, und vielleicht kann meine Geschichte auch dir Mut machen und Kraft geben für diese Entwicklung.“

Die Zweifel vernebeln meine Kreativität, fast will ich aufgeben, aber ich werde ruhig, wenn ich daran denke, wie sehr ich selbst das Hören von Podcasts liebe; es ist schön, eine vertraute Stimme zu haben und dabei neue Ideen und Wissen nebenbei aufzugreifen.

Kann es davon genug geben? Also wird das doch ein Projekt.

 

Das Projekt: endlich in unseren Träumen ankommen 

Spannend, dass auf dem Schreibtisch, an dem ich gerade den Hund meiner Familie sitte, Juli Zehs Buch "Über Menschen" liegt.

Ich habe es noch nie gelesen, bin neugierig und schlage es ausgerechnet auf der Doppelseite auf, in der es um den endlosen Kreislauf von Projekten geht (Zeh, 2022, S. 16-19). Ich blättere noch ein bisschen weiter, während ich den Text nach der Wortkette abscanne.

Steht da was von der Überzeugung oder vielleicht Hoffnung vieler Menschen, dass dieses nächste Projekt etwas so verändert, dass wir ankommen, erfüllt sind oder was auch immer den Hunger der inneren Leere oder Ruhelosigkeit stillt? Um dann festzustellen, dass bereits das nächste wichtige Projekt wartet, dass genau diese Funktion erfüllen wird. Oder eben nicht.

Wichtige Anmerkung: Das ist nur meine erste, unrecherchierte Assoziation mit dem wenigen, was ich gelesen habe. Dann MUSSTE ich an diesem Post hier weiterschreiben. Kann also gut sein, dass ich etwas Falsches in die fünf Zeilen interpretiert habe, die ich gelesen habe und Juli Zehs tatsächliche Aussage damit entstelle und aus dem Kontext reiße. Fazit: lies besser selber.

Ich persönlich liebe Projekte, sie halten meine inneren Räder in Bewegung und gleichzeitig geschmiert. Aber ja, es ist allzu leicht, sich im eigenen Getriebe zu verlieren.

Kurz vor so etwas befinde ich mich, wenn ich Überforderung spüre.

Zum Glück kann ich mittlerweile bremsen. Zum Beispiel wie heute, indem ich darüber schreibe. Mich sortiere.

Zum Glück liebe ich auch Pausen (wie kraftvoll solche Pausen sind liest du hier). Die Depression, zu einem Zeitpunkt, da mein Körper nicht mehr leben wollte, hat mich dazu gezwungen, ihren Wert voll und ganz kennenzulernen. Dazu später mehr.

Jetzt habe ich zumindest endlich eine Online-Kurssequenz zum Podcasten durchgearbeitet, einen Podcast zum Podcasten angehört, ein wenig recherchiert und mir zu Weihnachten ein Mikrofon schenken lassen – erste Schritte in die angepeilte Richtung.

 

Träume in die Realität gießen: Ein Blick hinter die Kulissen

Zurück zum „Träume in die Realität gießen“ und den Gedanken, dass das sichtbar werden und damit Marketing braucht.

Am liebsten wäre mir natürlich das gute, alte Word-of-Mouth Marketing. Trotz des positiven Feedbacks für meine Arbeit haben diese Lobeshymnen aber bisher keine neuen Interessenten für meine Angebote gebracht.

Das ist übrigens kein Jammern; Jammern tue ich zwar auch manchmal, aber das ich teile das mit dir, um dir einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren – dorthin, wo sich Gänge und Lager voller Möglichkeiten, Hürden und Erfolge befinden, das Auf und Ab der Realisierung von Träumen – meiner Träume in dem Fall.

Dabei bin ich trotz der Ängste und Zweifel, die mich immer mal wieder überkommen, meistens ziemlich sicher, dass ich stets an einem Ort landen werde, der sich gut anfühlt.

Vielleicht nur in einer anderen Form als ursprünglich gedacht.

Ich glaube, Einblicke in die Wege der Selbstverwirklichung anderer zu erhalten, hilft dabei enorm. Es zeigt, dass der eigene aktuelle Stand "normal" ist oder inspiriert dazu, vielleicht etwas zu justieren.

 

Streng dich mehr an

Muss ich mich mehr anstrengen? Ich muss manchmal an die Worte einer Freundin denken, dass, wenn ich etwas erreichen will, ich mich mal auf eine Sache fokussieren sollte, statt so vielen Projekten parallel nachzugehen und dass ich vielleicht einfach noch nicht genug getan habe, um es zu erreichen.

Glaub mir, manchmal ist da die Angst, dass das, was ich tue, wirklich nicht genug ist, um meine Ziele zu erreichen. Zum Glück kann ich sie ganz leicht verpuffen lassen, indem ich einfach weitermache.


Damals haben mich die Worte erschüttert, weil ich mir gewünscht habe, dass sie mich sieht, mich validiert, mit all dem, was ich schon geschafft habe, weil ich wirklich alles in meiner Kraft Stehende getan habe, um meine Träume zu verwirklichen. Und nebenbei auch noch – hach, das klingt so schön theatralisch – um mein Überleben gekämpft habe.

Ja, ich wünschte mir sehr, dass sie mich versteht, dass ich mehrere Dinge parallel oder zumindest in Zyklen tun muss, um meine Kreativität genährt zu halten und meinen Energiehaushalt auszuschöpfen. So bin ich effizient, ohne mich selbst auszubeuten.

Wie sich das zeigt, werde ich dir etwas später in diesem Post erzählen.

Inzwischen weiß ich, dass es nicht nur mir so geht. Aber ich musste auch einsehen, dass wir Menschen so unterschiedlich gepolt sind, dass eben nicht jeder das nachvollziehen kann.
Diese Freundin hatte trotzdem recht; es war eben noch nicht genug.

Ehrlich gesagt, haben mich ihre Worte und die Erschütterung angetrieben. Nicht im Sinne von "du bist zu faul, streng dich mehr an", sondern im Sinne von "es braucht eben noch mehr, auch wenn du schon alles gibst".

 

Noch mehr Hürden auf dem Weg der Selbstverwirklichung

Mir kam die Zeit, in der ich etwas für meine Träume getan habe, schon so lange vor. Immerhin sind es trotz meines jungen Alters bereits Jahrzehnte.

Dass die Ausrichtung von Fokus und Energie auf ein einziges Projekt vermutlich schneller Früchte trägt, macht für mich Sinn – eben dann, wenn ein Mensch mit meiner Seinsstruktur dadurch nicht in seiner Kreativität gedämpft und sämtlicher Energie abgezogen wird.

Wir sind und funktionieren divers, und umso besser wir uns selbst kennen und anerkennen, umso mehr Möglichkeiten eröffnen sich uns, selbst wenn wir damit erstmal gegen den Widerstand der „Norm“ prallen. Aber das verdient einen eigenen Post.

Die Jahrzehnte, von denen ich spreche, waren mit Hürden gespickt – Traumata und die daraus resultierende Essstörung/Sucht, begleitet von Depressionen, Angstzuständen und den weiteren herausfordernden Auswirkungen.

Vor allem jedoch Erschöpfung. Ständige Erschöpfung, die oft noch heute präsent ist, selbst nachdem ich diese Kämpfe hinter mir gelassen habe.

Dafür habe ich verdammt viel gestemmt. Und ich bin stolz darauf, sowie du zu 100% auch auf dich stolz sein kannst.

Denk mal darüber nach, wie oft du weitergegangen bist, alle Energie genutzt hast, die du hattest. Selbst wenn es nur ein Tropfen war, der im Fall verpuffte, dann wieder ein kraftvoller Fluss.

Ich lag manchmal einfach nur im Bett, starrte die Decke an und konzentrierte all meine Kraft darauf, nicht zu ertrinken.

Diese Zeit war unglaublich schmerzhaft, denn ich spürte jedes Gefühl in seiner ganzen Deutlichkeit und einem unvergleichlichen Facettenreichtum, ohne mich davon ablenken zu können.

Ich glaube, das hat mir Meilen an Heilungsdistanz erspart. Seitdem feiere ich Momente des Nichtstuns als wesentlichen Bestandteil meiner To-Do-Liste.

"Und, was hast du heute für die Erfüllung deiner Träume getan?"

"Woah, ich hab den ganzen Tag damit verbracht und nichts gemacht."

Glaub mir, das erfordert verdammt viel Disziplin, und irgendwann wird es Hingabe.

 

Eine Wegbereitung der Selbstverwirklichung

Ich stelle mir die Wegbereitung meiner Selbstverwirklichung wie das Pflastern einer langen Einfahrt vor.

Jeder Stein wird einzeln gesetzt, manchmal auch noch nachjustiert. Früher gab es immer wieder Erdbeben, die das Pflaster erschütterten, oder Erdrutsche, die es bedeckten.

Doch trotz der ständigen Schadensbegrenzung und Reparaturen ging es weiter.

Heute sind da vielleicht noch ein paar Felsbrocken oder große Bäume, um die ich herum pflastern muss. Oft kann ich ungestört vor mich hinpflastern.

Aber, uff, manchmal schnappt eben das, was ich noch vor mir habe oder besser machen müsste, über mir zusammen, und plötzlich scheint alles wieder ganz fern: das veröffentlichte Autorin sein, die Menschen inspiriert, das energetische & psychologische Türenöffnen, das Tätowieren.

 

Techniken für mehr Zuversicht

Ich habe für mich ein paar Techniken entwickelt, die diese jähe Aussichtslosigkeit und Angst überwinden – zurück in die Zuversicht.

Indem ich weitermache. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, dieses Zitat von Erich Kästner stand in großen Lettern und anstelle eines Namensschildes auf dem Pult meines Betriebswirtschaftslehre-Dozenten Herrn Dr..

Die Worte haben sich tief in mein Bewusstsein eingebrannt. Wenn ich darüber nachdenke, sind sie wohl mein persönliches Mantra.

 

Manchmal bedeutet das für mich, dranzubleiben, mich durchzubeißen, bis etwas, das unmöglich erscheint, doch geschieht.

 

Manchmal bedeutet es, Geduld aufzubringen, zu akzeptieren, dass mein Weg, in der Form, in der ich ihn beschreiten kann und will, länger dauert. Dass es viele Dinge parallel sind, die eben parallel dafür weniger schnell vorangehen.

 

Manchmal bedeutet es, die eine Sache ruhen zu lassen und stattdessen das zu tun, was gerade leicht von der Hand geht.

 

Julia Cameron legt ihren Lesern in ihrem Buch „Der Weg des Künstlers“ ans Herz, regelmäßig „Künstlertreffs“ zu machen, um den „inneren Brunnen“ zu füllen, aus dem unsere Kreativität schöpft (Cameron, 2000).

Diese Impulse waren sehr prägend und hilfreich für mich. Sie spricht von Museums- oder Kruschladenbesuchen, die die Sinne mit bunten Eindrücken füllen. Für mich ist dieser Wechsel zwischen Tätigkeiten genauso kostbar. Oft setzt das neue Energie, Inspiration und Mut frei, sodass sich die Knoten im ruhenden Projekt lösen und es auch dort wieder weitergeht.

Das ist der Grund, warum ich meine Vielfältigkeit liebe, weil sie mir diesen Switch erlaubt. Und jetzt, wo ich mir all das wieder bewusst gemacht habe, spüre ich, wie die Überforderung meiner Zuversicht weicht.

 

Außerdem habe ich einen Blogpost geschrieben. Ein Häckchen auf der To-Do-Liste. 🙂

 

Dazwischen gibt es Momente, in denen alles schon da ist.

In einer anderen Form als ausgemalt, aber mit derselben Energie und Freude, die die ausgemalte Vorstellung so kostbar gemacht hat. Wie das aussieht und sich anfühlt, erfährst du im nächsten Post.

 

Bis dahin wünsche ich dir, dass du dich selbst immer klarer siehst und deine Seele nährst. Denn das gibt Kraft und eben auch Klarsicht für den Weg in deine Träume.

 

Deine Larissa

 

 

 

Literaturverzeichnis

Cameron, J. (2000). Der Weg des Künstlers: Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität. München: Knaur MensSana TB in der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG.

Zeh, J. (2022). Über Menschen. München: btb Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH.

 

Bildquelle:

Collage erstellt mit Canva/Foto via Unsplash von Anton Shakirov

Das Schneegestöber unserer Träume: eine persönliche Geschichte

Foto einer Schneekugel die von einer Hand gehalten wird als Sinnbild für die Magie und Wunder, die Schneeflocken uns in ihrer Einzigartigkeit versprechen. Dazu der Text: Wie du deine Träume verwirklichst ist einzigartig. Ein Weg voller Schneeflockenmagie.

 

Atemholen auf dem Weg zu deinen Träumen

Gemeinsam ringen wir nach Atem, während mein Herzschlag wild in meinen Ohren hämmert.

Die Welt um uns herum verstummt.

Schneeflocken gleiten sanft vom Himmel, als hätte die eisige Kälte den Raum an diesem Ort ausgedehnt und die Zeit verdrängt.

Rings um uns biegen sich die Bergflanken zu einer offenen Kuppel. Wolken verschlucken den Himmel und tauchen das Licht in einen wattigen Dunst.

Zurück bleibt das lebendige Grün der Tannen, ein smaragdfarbenes Leuchten. Die Baumleiber in tiefschwarzem Ebenholz, dazwischen nichts als Weiß. So viel Weiß.

 

Magischer Moment im Schnee - Ankommen

Während wir innehalten, verfangen sich Sterne aus Schnee im Fleece meiner Jacke. Wie perfekt sie doch aussehen. Jeder Ast, jeder Bogen, jede Spitze ist zu erkennen.

"Keine Schneeflocke gibt es ein zweites Mal", erinnere ich mich.

Wo sie zu Schneestaub zerfallen, versinken wir in ihrer Vergänglichkeit. Hüfttief mittlerweile und trotz all der Anstrengung geborgen.

 

Ab hier nimmt die Steigung des Berges rapide zu.

Der Forstweg weicht Fels und Wurzeln. Nichts davon ist noch zu sehen. Das bedeutet, wir müssen unseren Weg nicht mehr nur spuren, sondern auch selbst finden. Intuitiv und mit Verstand.

Bevor es in die nächste Etappe geht, sauge ich den Anblick tief ein. Das Bild versinkt in mir, verfängt sich in meinem Geist und lässt mich nicht mehr los.

 

In der Nacht durchstreife ich in Gedanken immer wieder diesen Wald, falle in den Schnee vor den Felsen, getragen von eisiger Kälte und tiefster Ruhe. Der letzte steile Anstieg erhebt sich vor mir, zieht mich an wie ein magnetischer Sog.

Wie ein Herbstblatt in einem gefrorenen Spinnennetz klebe ich an der Stille, regungslos. Erfüllt von Frieden. Von Dankbarkeit. Angekommen.

 

Vom Traum zur Idee: Ein Weg durch das Schneegestöber des Lebens

Als ich am nächsten Tag eine heiße Badewanne einlaufen lasse und dazu Anjas Niekerkens Launch-Webinar zum Start ihres Onlinekurses "Von der Idee zum Sachbuch" anschalte, sinke ich einmal mehr in den verschneiten Wald unter dem Leonhardstein-Gipfel.

 

Auf einmal wird mir bewusst, wie viel Schnee in den letzten Monaten durch mein Inneres gewirbelt ist.

Während ich Anjas Stimme lausche, setzt er sich.

 

Von der Idee zum Sachbuch.

 

Eine einzige Flocke tanzt noch durch meinen Geist, legt sich vor meinem inneren Auge auf meine Hand.

Wie lange habe ich versucht, diese Schneeflocke inmitten des Gestöbers zu finden.

 

In den letzten Monaten fügten sich Puzzleteile meiner Suche zusammen – das Tätowieren, das Leinwandmalen, die Wiederaufnahme eines meiner Fantasyromane, das Ankommen an einem Ort, Freundschaften und Liebe.

Doch diese große Geschichte meines Lebens blieb ein hohler Fleck.

 

Ich habe immer gesagt, wenn ich gesund werde, werde ich darüberschreiben. Um Menschen, die danach suchen, zu sagen, dass es möglich ist. Gesund zu werden. Und im Grunde habe ich es immer wieder getan. Es hat sich niemals vollständig angefühlt.

 

Da waren zu viele Möglichkeiten und in mir zu wenig Vorstellungskraft für eine Form, die nicht nur mich erfüllte, sondern eben andere  dich  berührt.

 

Ein Sachbuch. Eine Geschichte. 

 

Hunderte Male habe ich diesen Gedanken geformt, und jedes Mal schmolz er zwischen meinen Fingern.

Ich wusste nicht wie. Nicht in welcher Form das möglich sein sollte.

 

Wenn Puzzlestücke an ihren Platz fallen

Nun glitzert die Schneeflocke kraftvoll in meiner Hand – das Herz des Puzzlestücks, das mir fehlte.

Das "Wie" hat eine Kontur bekommen. Meine Ausbildungen in den letzten Jahren haben aus meiner Lebensgeschichte die Masse dafür geformt.

 

Ein Sachbuch. Eine Geschichte. Nicht über jedes Detail, das mein Herz erfüllt, sondern über Thema, für das ich am meisten leuchte. Das Thema bei dem ich wirklich weiß, wovon ich spreche. Das Thema, das vielleicht zwischen dir und deinem Leuchten steht.

 

Das Loch im Gesamtbild ist mit ihr noch nicht vollständig gefüllt, aber alles in mir kribbelt, weil ich weiß, dass es gefüllt werden wird.

 

In ein paar Monaten wird hier stehen, was dieses Thema ist – wenn du es nicht längst erahnst. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt, wenn es dich dann wirklich berührt und dich zu deinem Leuchten führt.

 

Bis dahin begleite ich dich gerne auf anderen Wegen dorthin:

 

 

Bildquelle Titelbild: Collage erstellt mit Canva/Foto via Unsplash von N. Ellladee